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Berlin: Beistand für Marien

Sie ist die Bischofskirche Berlins, und zumal in den Zeiten der Teilung war sie inmitten der auftrumpfenden sozialistischen Architektur des Alexanderplatzes eine unübersehbare Bastion des AndersSeins: die Marienkirche. Die zweitälteste der Stadt ist sie außerdem, Herberge vieler Kunstschätze – einer barocken Kanzel des Schloss-Architekten Schlüter zum Beispiel, einer berühmten mittelalterlichen Totentanz-Darstellung und einer Beweinung Christi aus dem Umkreis Lucas Cranachs.

Sie ist die Bischofskirche Berlins, und zumal in den Zeiten der Teilung war sie inmitten der auftrumpfenden sozialistischen Architektur des Alexanderplatzes eine unübersehbare Bastion des AndersSeins: die Marienkirche. Die zweitälteste der Stadt ist sie außerdem, Herberge vieler Kunstschätze – einer barocken Kanzel des Schloss-Architekten Schlüter zum Beispiel, einer berühmten mittelalterlichen Totentanz-Darstellung und einer Beweinung Christi aus dem Umkreis Lucas Cranachs. Die allerdings ist in einem lamentablen Zustand – wie überhaupt die Kirche an vielen Stellen nach Beistand ruft. Der Ruf ist erhört worden. Ein Workshop zur Beräumung des Dachbodens der Kirche machte vor gut einem Jahr den Anfang – organisiert hatte ihn ein Verein, den Studenten und Schüler nach der Wende gegründet hatten, um bei der Rettung gefährdeter Bauten in den neuen Ländern zu helfen. Dazu gab es ein Benefiz-Konzert mit der Jazz-Sängerin Jocelyn B. Smith ; es brachte das erste Geld in die Kasse. Am Donnerstagabend hat der Verein das Licht der Welt erblickt. Nach allen Regeln der Vereins-Gründungs-Kultur. Mit drei Vorsitzenden, übrigens alle in den Dreißigern: Jens Garlipp , einem Geschäftsmann, dem Theologen Roland Stolle und dem Rechtsanwalt Alexander Freiherr Knigge. Mit Ansprachen des rührigen Gemeinde-Pfarrers Gregor Hohberg und von Markus Bräuer vom Landeskirchenamt. Mit Jocelyn B. Smiths Gesang des Vaterunsers und dem Orgel-Spiel von St.-Marien-Kantorin Martina Kürschner . Außerdem verfügt der Verein über gleich drei Ehrenkuratoren – Landesbischof Wolfgang Huber , Lothar de Maizière , den letzten DDR-Ministerpräsidenten, und Tagesspiegel-Herausgeber Hermann Rudolph -, ein Faltblatt - zu beziehen im Gemeindebüro - und viele Pläne. Seine Gründer - bemerkenswert: viele Neu-Berliner -, sind ganz sicher: Der Rest, Mitglieder, Förderer und Sponsoren, wird noch kommen. Tsp

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