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Berlin: Belgien feiert einen Deutschen

Die Säulen der belgischen Botschaft in der Jägerstraße leuchten orange wie immer, doch gestern hatte es damit eine besondere Bewandtnis. Sie waren verziert mit Schleifen in den belgischen Farben, und die wiederum stammen aus dem Aufstand der Belgier gegen die niederländische Vorherrschaft im Vereinten Königreich der Niederlande, das nur von 1815 bis 1830 existierte.

Die Säulen der belgischen Botschaft in der Jägerstraße leuchten orange wie immer, doch gestern hatte es damit eine besondere Bewandtnis. Sie waren verziert mit Schleifen in den belgischen Farben, und die wiederum stammen aus dem Aufstand der Belgier gegen die niederländische Vorherrschaft im Vereinten Königreich der Niederlande, das nur von 1815 bis 1830 existierte. Am 4. Oktober 1830, vor genau 175 Jahren, hatte die belgische provisorische Regierung nach den kurzen, aber blutigen „Septembertagen“ in Brüssel die Unabhängigkeit Belgiens erklärt. Und innerhalb kürzester Zeit war es den belgischen bürgerlichen Revolutionären gelungen, eine Verfassung auszuarbeiten und einen König zu wählen – den deutschen Prinzen Leopold von SachsenCoburg.

Für den rührig um die deutsch-belgischen Beziehungen engagierten Botschafter Lode Willems eine wunderbare Gelegenheit, seine Botschaft für zwei Monate in Teilen in ein Museum zu verwandeln, wo von heute an bis zum 2. Dezember täglich von 10 bis 17 Uhr die Ausstellung „Leopold – gewählter König der Belgier“ zu sehen ist.

Zur Eröffnung angereist waren die belgische Prinzessin Astrid und ihr Mann Prinz Lorenz , sowie der Vorsitzende der belgischen Abgeordnetenkammer, Herman de Croo , sozusagen die beiden Säulen der konstitutionellen Monarchie. Botschafter Willems wertete den königlichen Besuch als Dank für die Anstrengung, eine Ausstellung zu erarbeiten, die selbst in Belgien im Jubiläumsjahr nicht derart ausführlich zu sehen ist und deren viele Exponate erstmals gezeigt werden. Die königlichen Gäste ließen sich von Botschafter Willems durch die Ausstellung führen. Sie zeigten sich beeindruckt vom Werk ihres Vorfahren, der den Frieden gesichert hatte. Und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit übermittelte seine Grüße als Vizepräsident des Bundesrates.RB

Jägerstraße 52-53, täglich von 10 bis 17 Uhr bis 2. Dezember, Eintritt frei.

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