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BER: Brandenburger Behörde wusste von umstrittenen Flugrouten

Brandenburger Behörde wusste von umstrittenen Flugrouten.

Im Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses zum Desaster am Hauptstadtflughafen BER bestätigte ein Mitarbeiter des brandenburgischen Infrastrukturministeriums Erkenntnisse, wonach die heute umstrittenen, aber im Planfeststellungsbeschluss nicht vorgesehenen Flugrouten schon 1998 bei der Behörde Thema waren. Damals habe die Deutsche Flugsicherung darauf hingewiesen, dass es Toleranzbereiche gebe, die darauf hinausliefen, dass die Flugzeuge vom BER auf abknickenden Routen abheben. Ursprünglich waren die Bewohner der BER-Anrainergemeinden und in den betroffenen Kommunen im Süden Berlins, etwa am Müggelsee, davon ausgegangen, dass die Flugzeuge auf Geradeaus-Routen vom BER über weniger dicht besiedeltes Gebiet losfliegen. So sah es auch der Planfeststellungsbeschluss vor. „Wir dachten, wir können die Auswirkungen dieser Toleranzen hinnehmen“, sagte der Behördenmitarbeiter am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss. Seinen Angaben zufolge störte es seine Behörde später nicht, dass die Flughafengesellschaft im Antrag für das Planfeststellungsverfahren andere, nämlich gerade Routen vorsah. Und das, obwohl die Flughafengesellschaft 1998 von Behörde darüber informiert worden war, dass auch abknickende Routen für den Parallelbetrieb der beiden Startbahnen möglich seien. Um die erst 2010 bekannt gemachten Abknick-Routen wurde und wird in vielen Prozessen gestritten. Viele Betroffene fürchten massive Lärmbelastungen und sehen sich getäuscht, weil bis dahin nur von Geradeaus-Routen die Rede war. axf

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