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Irgendwann muss ja mal die Sonne über dem BER-Projekt aufgehen...

© dpa

Update

Berliner Flughafen: Neue BER-Generalplaner arbeiten auch an der U5

Die Firma Schüßler Plan ist neuer Generalplaner des BER. Wichtige Aufgaben sind aber nicht nur dort zu erledigen. In Berlin arbeitet das Unternehmen auch für die U5-Verlängerung.

Für den BER-Hauptstadtflughafen ist jetzt doch noch ein neuer Generalplaner gefunden worden. Flughafensprecher Ralf Kunkel bestätigte eine Meldung der „Bild am Sonntag“, dass die Firma Schüßler Plan beauftragt wurde, „Restplanungen“ bis zur geplanten Eröffnung des BER-Flughafens im zweiten Halbjahr 2017 zu koordinieren. Die entscheidenden Planungen für die Sanierung des verpfuschten neuen Terminals, den nötigen Umbau der Entrauchungsanlage, sind allerdings abgeschlossen.

Kürzlich hatte die Flughafengesellschaft den letzten Nachtrag für die Baugenehmigung eingereicht. Gebraucht wird der Generalplaner daher vor allem auch für die „Dokumentation“, ohne die die Behörden das Gebäude nicht abnehmen können.

Schüßler Plan ist nach eigener Darstellung in Berlin unter anderem am Bau der U-Bahnline 5 beteiligt. Auch die Bahnhöfe Spandau und Gesundbrunnen sowie der Autotunnel unter dem Tiergarten gehörten zum Aufgabengebiet des Büros. Bei der U 5 gibt es mittlerweile monatelange Verzögerungen wegen Problemen mit dem Grundwasser. Die Fertigstellung ist für 2020 vorgesehen.

Der langjährige Generalplaner und Bauüberwacher PG BBI, bestehend aus dem Architekturbüro gmp des Flughafen-Architekten Meinhard von Gerkan, dem Architekturbüro JSK und der Ingenieur GmbH, war nach der abgesagten Eröffnung 2012 vom Aufsichtsrat gefeuert worden, was dann zu weiteren Verzögerungen führte. Danach scheiterten zwei europaweite Ausschreibungen, um einen Nachfolger zu finden.

Kündigung wegen verspäteter BER-Eröffnung

Der Projektgemeinschaft wurde angelastet, zu spät und erst auf Druck der Flughafengesellschaft eingestanden zu haben, dass der Eröffnungstermin am 3. Juni 2012 nicht mehr zu halten ist. Die Flughafengesellschaft mit ihren 100 Mitarbeitern wollte damals die bisherigen Aufgaben der PG BBI selbst stemmen.

Von Beginn an gab es im Übrigen Zweifel, ob die Projektgemeinschaft mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung und zugleich mit der Bauüberwachung hätte betraut werden dürfen. Zumal es darüber schon einmal Streit gab - und zwar beim Bau der Start- und Landebahn. Das brandenburgische Oberlandesgericht befand eine solche Doppelbeauftragung für unzulässig, weil nach Ansicht der Richter eine Interessenkollision besteht.

Ärger mit dem Gericht

Bereits im Jahr 2006 wollte die Flughafengesellschaft nach einer Ausschreibung die Bauüberwachung für die Start- und Landebahn an die Generalplaner vergeben, nämlich an die Planungsgemeinschaft um Gerkan. Andere Unternehmen beschwerten sich darüber und bekamen Recht, erst vor der Vergabekammer des Landes Brandenburg, dann durch das brandenburgische Oberlandesgericht Anfang 2007.

Für sein Beschleunigungsprogramm "Sprint" holte der damalige Flughafenchef Mehdorn allerdings einige gmp-Mitarbeiter zurück zum BER. Nach der Absage des Eröffnungstermins waren die Planer auf Schadenersatz verklagt worden - worauf Gerkan mit einer Gegenklage reagierte.

Mit der Planungsgemeinschaft verbindet sich auch einer der merkwürdigsten Vorfälle in der BER-Geschichte Im Juni 2014 wurden Planungsakten im Müll gefunden. Die Unterlagen stammten offensichtlich von JSK.

Lesen Sie auch den Kommentar von Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt zur Lage am BER nach der Imtech-Insolvenz: "Noch ist nicht alles verloren".

Am Wochenende war ein Stromunfall auf der BER-Baustelle bekanntgeworden, der Untersuchungsausschuss-Vorsitzende Martin Delius sagt: "Ein Festhalten an Imtech ist unverantwortlich".

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