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Berlin-Brandenburg: Arbeitslosenzahl geht weiter zurück

Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Region Berlin-Brandenburg erneut gesunken. In Berlin suchten Ende September offiziell aber immer noch mehr als 287.000 Menschen einen Job.

Berlin - Im September waren 500.235 Erwerbslose gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Das waren 9878 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Arbeitslosenzahl um 33.377 zurück. Die Arbeitslosenquote sank im Monatsvergleich um 0,3 Punkte auf 16,6 Prozent. Im September 2005 lag sie noch bei 17,7 Prozent.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze war den Angaben zufolge den vierten Monat in Folge höher als im Vorjahr. In Berlin suchten Ende September offiziell 287.484 Menschen eine Stelle. Das waren 5665 weniger als im August. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl um 24.566. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,3 Punkte auf 17,1 Prozent. Damit lag sie um 1,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Vom Arbeitsplatzabbau waren im Jahresvergleich am stärksten die Öffentliche Verwaltung, das Verarbeitende Gewerbe sowie das Kredit- und Versicherungswesen betroffen. Einen Stellenzuwachs gab es hingegen bei so genannten Arbeitnehmerüberlassungen, im Bereich Erziehung und Unterricht, bei den sonstigen Dienstleistungen sowie im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung. Die Zahl der Arbeitslosen in Berlin unter 25 Jahren sank im September um 3,9 Prozent auf 35.159. Damit lag sie um 12,3 Prozent unter der Zahl des Vorjahres. Die Zahl älterer Arbeitsloser verringerte sich um 800 auf 60.115.

Brandenburg: Arbeitslosigkeit sinkt leicht

In Brandenburg ging die Zahl der Erwerbslosen im September gegenüber dem Vormonat um 4213 auf 212.751 zurück. Das waren 8811 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zu August um 0,3 Punkte auf 16,0 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 16,5 Prozent. Im September wurden in Berlin und Brandenburg 73.181 Arbeitsplätze öffentlich gefördert, im August waren es 68.702.

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei/PDS) sagte, die Berliner Wirtschaft sei "auf einem guten Weg". Er unterstrich: "Der Aufschwung scheint sich zu verfestigen, und die positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind nicht zu übersehen." Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) monierte jedoch, dass vor allem die Leiharbeit boome. Auch die so genannten Ein-Euro-Jobs nähmen sprunghaft zu. "Die prekäre Beschäftigung weitet sich rasant aus", sagte der Landesbezirksvorsitzende Dieter Scholz. Mit Billigjobs lasse sich jedoch kein Industriestandort konsolidieren.

Ähnlich äußerte sich die Grünen-Fraktion. "Die Freude über den Rückgang der Erwerbslosenzahlen verfliegt schnell, wenn man erkennt, dass dieser Rückgang hauptsächlich durch eine neuerliche Zunahme von zunehmend kurzfristigen so genannten Ein-Euro-Jobs erreicht wurde", sagte Fraktionschefin Sibyll Klotz. (tso/ddp)

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