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Berlin: „Berlin ist die internationalste deutsche Stadt“

Herr Nerger, geht’s Ihnen noch Berlin? Wie bitte?

Herr Nerger, geht’s Ihnen noch Berlin?

Wie bitte?

„Mir geht’s Berlin“ war doch der umstrittene Werbespruch aus dem vergangenen Jahr.

Dieser Spruch stammt nicht von mir! Das war eine einmalige Plakataktion, an der wir Gott sei Dank nicht beteiligt waren. Sie war nicht besonders glücklich.

Dieses Jahr gibt es erstmals die Kampagne Winterzauber, für die der klamme Senat drei Millionen Euro ausgibt.

Berlin wird damit als Einkaufsstadt in der Vorweihnachtszeit beworben. Die Kampagne wird die buchungsschwachen Wintermonate beleben.

Die Wirtschaft soll sich mit zwei Millionen Euro daran beteiligen. Klappt das?

Ich denke schon. Unsere Partnerhotels beteiligen sich mit 250000 Euro, der Einzelhandel mit 50000 Euro. Und es muss nicht immer bares Geld fließen, es geht auch um Sachleistungen. Wenn eine Fluggesellschaft Winterzauber in ihre Kampagne aufnimmt, muss ich mich normalerweise einkaufen. Ein anderes Beispiel: Gerade hat uns eine Autovermietungsfirma ein Angebot mit einem Gegenwert von 150000 Euro gemacht.

Der Winterzauber soll auch ausländische Gäste nach Berlin locken. Gibt es dort viel Nachholbedarf?

Berlin ist seit zwei Jahren die Stadt mit den meisten internationalen Touristen in Deutschland.

Prozentual gesehen hat aber München deutlich mehr internationale Gäste: Fast 50 Prozent gegenüber 30 Prozent in Berlin.

Ich bin mit meinen 30 Prozent viel glücklicher als ich mit den 50 Prozent von München wäre. Es kommt ja auf die Zahl der Köpfe an. Bei den Übernachtungen insgesamt liegt Berlin um vier Millionen vor München.

Auch Städte wie Prag oder Wien haben deutlich mehr ausländische Besucher.

Wir sind mit der Entwicklung aber nicht unzufrieden. Im Vergleich zum Boomjahr 2000 haben wir bei internationalen Gästen um 35,3 Prozent zugelegt.

Das Gespräch führte Alexander Visser.

Hanns Peter Nerger (57) ist seit der Gründung 1993 Chef der Berlin Tourismus Marketing (BTM). Die 150 Städtewerber verfügen über einen Jahresetat von rund zehn Millionen Euro.

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