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Berlin: „Berlin ist noch nicht abgedreht“

Die Filmfirma Odeon ist von München nach Berlin gezogen und will hier neue Serien produzieren

Noch ist erst eine Handvoll Mitarbeiter von München nach Berlin gekommen. Doch der Umzug des Firmensitzes der Odeon Film AG ist zumindest ein Prestigegewinn für Berlin im Wettbewerb der Metropolen um den Status Medienhauptstadt. Denn mit über zwei Dutzend produzierten Serien für öffentlich-rechtliche und private Sender gehört Odeon zu den wichtigsten Serienlieferanten in Deutschland. Dazu gehören erfolgreiche Krimi-Serien wie „Wolffs Revier“, „Die Kommissarin“, „SK Kölsch“ oder „Der letzte Zeuge“. Odeon produziert aber auch Filme für TV und Kino: Im Mai kommt etwa die Verfilmung von Kästners „Doppeltem Lottchen“.

Von seinem neuen Büro an der Moabiter Gotzkowsksybrücke hat Odeon-Chef Hans Joachim Mendig einen schönen Blick über die Spree. „Dass wir so schnell ein Büro in so einer angenehmen Lage gefunden haben, hat mich schon überrascht“, sagt Mendig. „Und zu dem Preis hätten wir in München nie etwas bekommen.“ Aber die günstige Miete war nicht der Anlass für den Umzug von der Isar an die Spree, den Odeon Ende vergangenen Jahres vollzog. Hintergrund ist die 79-prozentige Beteiligung der German Film Production (GFP) des Berliner Film- und TV-Finanziers David Groenewold.

Die Odeon Film AG kommt auf einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro und beschäftigt rund 50 feste Mitarbeiter. Durch die Umstrukturierung wurde das Unternehmen neu aufgeteilt: Der Standort München blieb bestehen, aber der Hauptsitz ging nach Berlin. Noch gibt es nur ein kleines Büro, aber das kann sich schnell ändern. „Wir wollen hier neue Serien produzieren. Wenn eine neue Produktion beginnt, beschäftigen wir schnell ein paar Dutzend Leute“, sagt Mendig. Der Krimi-Experte kann sich gut eine neue Familienserie vorstellen, die in der Hauptstadt spielt. Früher sei Berlin viel präsenter im Fernsehen gewesen, etwa durch Serien wie „Drei Damen vom Grill“. Jetzt sucht Mendig nach Partnern für eine neue Berliner Kultserie. Ihn reizt dabei, dass es in der Stadt so viele Drehorte zu entdecken gibt: „Berlin ist noch lange nicht abgedreht.“ avi

Hans Joachim

Mendig ist Vorstandsvorsitzender der Odeon Film AG, und als TV-Vorstand

zuständig für den

umsatzstärksten

Unternehmensbereich

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