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Feuchtes Vergnügen. Am Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain sprudelt seit Donnerstag wieder das Wasser.

© Kai-Uwe Heinrich

Start in den Frühling: Berlin ist wieder flüssig - die Brunnen fließen

Die Stadt stellt sich auf die Brunnensaison ein. Den Betrieb der Anlagen übernehmen nach und nach die Wasserbetriebe.

„Seit die Sonne rausgekommen ist, wissen wir was uns gefehlt hat. Diese Frühlingsgefühle wollen wir jetzt verstärken!“ sagte Umweltstaatssekretär Stefan Tidow in dieser Woche, als am Märchenbrunnen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Berliner Brunnensaison 2018 offiziell eröffnet und alle Brunnen des Bezirks eingeschaltet wurden.

„Brunnen dienen der Erfrischung und Kühlung, bringen Frische und Feuchte an heißen Sommertagen und tragen zur Lebensqualität in unserer Stadt bei“, freute sich Tidow. Der Märchenbrunnen könne nicht nur Märchen, sondern auch viel über Berlin im Wandel der Zeit erzählen. Jörg Simon, der Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe, erinnerte an die Geschichte des 1913 im Neobarockstil erbauten Brunnens, dessen Planung und Realisierung damals rund 20 Jahre in Anspruch genommen hatten.

Um 11:07 Uhr hieß es dann: „Wasser marsch!“ Tidow dankte den Berliner Wasserbetrieben, die bis 2026 nach und nach alle 270 öffentlichen Berliner Springbrunnen übernehmen werden.

Friedrichshain-Kreuzberg als Beispiel

Friedrichshain-Kreuzberg ist der Pilot-Bezirk aus der Sicht der Berliner Wasserbetriebe. Bisher werden viele Brunnen der Stadt durch Werbeverträge mit den Unternehmen Ströer und Wall finanziert, die im Gegenzug die Erlaubnis erhalten haben, Werbeanlagen im öffentlichen Raum zu nutzen. 2019 übernehmen die Berliner Wasserbetriebe die Brunnen in Pankow, Charlottenburg, Spandau, Steglitz, Neukölln, Treptow und Tempelhof. 2020 folgt Lichtenberg, 2023 Mitte und 2026 laufen die letzten Werbeverträge mit den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf aus. „Hier am Märchenbrunnen haben wir im September 2016 den Vertrag mit dem Land Berlin unterschrieben.

Deshalb haben wir diesen symbolischen Ort gewählt, um die Brunnensaison 2018 zu eröffnen“, erklärt Stephan Natz, Pressesprecher der Berliner Wasserbetriebe. „Außerdem ist der Brunnen wunderschön, liegt im Zentrum der Stadt und wird von den Berlinerinnen und Berlinern und auch von Touristen sehr gut angenommen.“

Die meisten Brunnen Berlins

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verfügt mit 26 Zierbrunnen, neun Tiefbrunnen, sechs Planschen, vier Seefontänen und vier Bachläufen und Wasserfällen über die meisten Brunnen und Wasseranlagen unter den Berliner Bezirken. 2017 hatten Mitarbeiter der Berliner Wasserbetriebe alle Brunnen in Friedrichshain-Kreuzberg mit umfangreichen Maßnahmen instand gesetzt. Dieses Jahr wird an der Karl-Marx-Allee ein zusätzlicher Brunnen für den Bezirk neu gebaut. „Ich freue mich über diese Erfolgsgeschichte und danke den Berliner Wasserbetrieben für die Kooperation“, sagt Andy Hehmke, Wirtschaftsstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg .

Das Wetter ist entscheidend

Wann die Brunnensaison beginnt und endet, richtet sich nach der Wetterlage. Konnte die Saison 2017 wegen des milden Winters zum Tag des Wassers am 22. März starten, musste 2018 aufgrund der frostigen Temperaturen bis Anfang April gewartet werden. 2018 werden die Berliner Brunnen voraussichtlich bis Ende Oktober sprudeln. Während der Saison fahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Wasserbetriebe täglich zu den Brunnen, um nachzusehen, ob die Anlagen in Ordnung sind. Die dichten Kontrollen seien wichtig, denn es komme immer wieder zu Vandalismus. Besonders am Märchenbrunnen waren in den letzten Jahren immer wieder Brunnenfiguren zerstört worden.

„Die Berliner Wasserbetriebe sind eines der wichtigsten Unternehmen dieser Stadt, aber die meisten Mitarbeiter aus den Wasser-, Klär- und Pumpwerken bekommt man nie zu Gesicht“,sagt Stephan Natz. „Mit den Brunnen der Stadt zeigen wir Berlin, was wir können!“

Stefanie Borowsky

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