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Berlin: Kein Denkmalschutz für Ku'damm-Bühnen

Die von der Schließung bedrohten Bühnen am Ku'damm in Berlin werden nicht unter Denkmalschutz gestellt. Ein entsprechender Beschluss des Denkmalrats sei einstimmig gefallen. Theaterdirektor Martin Woelffer bedauerte das Urteil.

Berlin - Der Berliner Denkmalrat hat einen Denkmalschutz für die von Schließung bedrohten beiden Boulevardbühnen Komödie und Theater am Kurfürstendamm einstimmig abgelehnt. Wie die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Manuela Damianakis, am Dienstag sagte, habe das beratende Gremium für das Landesdenkmalamt darauf verwiesen, dass an den 1923/25 von Oskar Kaufmann errichteten Bauten nach dem Krieg wesentliche Veränderungen vorgenommen worden seien. Deshalb könnten sie nicht mehr unter Denkmalschutz gestellt werden. Das werde besonders deutlich im Vergleich mit den anderen von Oskar Kaufmann entworfenen Theaterbauten Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz und Renaissance-Theater am Ernst-Reuter-Platz.

Theaterdirektor Martin Woelffer bedauerte die Entscheidung des Denkmalrates, zeigte sich aber nicht überrascht, weil man damit «nur stur früheren Festlegungen folgt, ohne die Sache mal selber in Augenschein zu nehmen». Woelffer lud die Denkmalschützer ein, sich die Gebäude im Detail anzusehen, «damit sie feststellen können, was alles von der historischen Bausubstanz und den ganzen Baudetails noch vorhanden ist», sagte Woelffer der dpa.

Seinen beiden Bühnen wurde vom Eigentümer des Grundstückareals Kudamm-Karree, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, der Mietvertrag zum 31. Dezember 2006 gekündigt, mündlich sei ihm eine Verlängerung um ein halbes Jahr signalisiert worden, sagte Woelffer. «Die Gespräche laufen weiter. Ich gehe davon aus, dass beide Seiten an einer Einigung interessiert sind. Wir machen unseren Spielplan weiter, und ich hoffe, dass wir beide Theater erhalten können.» Für den Erhalt der Bühnen hatte es Solidaritätsbekundungen zahlreicher Künstler und auch Demonstrationen gegeben, auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) schaltete sich ein. (tso/dpa)

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