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Hier ist das Leben eine Baustelle. Am Deutschlandhaus wird an diesem Montag Richtfest gefeiert (links daneben das höhere Europahaus).

©  Kai-Uwe Heinrich

Berlin-Kreuzberg: Heute ist Richtfest am Deutschlandhaus

Anlässlich der Feier bietet die Stiftung in dieser Woche erste Führungen durch das Gebäude an.

In seiner Frühphase war das Deutschlandhaus an der Stresemann- / Ecke Anhalter Straße in Kreuzberg auf den ersten Blick ein riesenhafter Werbeträger. Mitte der dreißiger Jahre prangte auf dem Dach des Fünfgeschossers eine Leuchtreklame, die für Ford-Automobile („kraftvoll – welterprobt“) warb.

Darunter wurde Radeberger-Bier angepriesen, ausgeschenkt vermutlich gleich unten im Augustiner-Keller, der an beiden Seiten der Straßenecke auf seine Existenz hinwies. Auch „Europa“ stand an der Hauptfassade groß zu lesen, schließlich galt der Name „Europahaus“, heute allein auf den zur Linken stehenden Elfgeschosser bezogen, anfangs noch für den Gesamtkomplex. In den Zwanzigern wurde sogar für eine Filmfirma und ihr Kino, die Vossische Zeitung und vieles mehr geworben.

Die expressionistisch geprägte Fassade bleibt erhalten

Heutige Berliner haben die Fassade weitgehend werbefrei vor ihrem geistigen Auge, erinnern sich vielleicht noch an das Café Stresemann, das vor gut drei Jahren zumachte. Das Gebäude war zum Standort der von der Bundesregierung beschlossenen Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung bestimmt worden und wird seit dem Frühsommer 2013 für deren Zwecke umgebaut.

Die im Gegensatz zum Europahaus, das im Stil der Neuen Sachlichkeit entstand, expressionistisch geprägte Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes bleibt dabei erhalten, wird im hinteren Teil des Grundstücks aber durch einen modernen Neubau ergänzt.

Diese Woche lädt die Stiftung zu Führungen ein

Wenngleich beim Bau und bei der Stiftung, wie berichtet, nicht alles rund läuft, bauliche Probleme eine erhebliche Verteuerung mit sich bringen, sich die 2018 geplante Eröffnung verschieben dürfte und auch die Benennung des internationalen Beratergremiums Probleme bereitet, so wird an diesem Montagvormittag doch das Richtfest gefeiert. Erwartet wird dazu unter anderem Kulturstaatssekretärin Monika Grütters.

Zu der traditionellen Feier sind nur geladene Gäste zugelassen. Um dem interessierten Publikum aber doch auch schon jetzt einen Eindruck von dem Gebäude zu geben, lädt die Stiftung in dieser Woche zu Führungen ein und verlost dafür Plätze an drei Terminen: Dienstag um 15 Uhr sowie Mittwoch um 10 Uhr und 11.30 Uhr.

Die Führungen mit der Direktorin der Stiftung Gundula Bavendamm und der Kuratorin der künftigen Ausstellung Andrea Moll dauern jeweils etwa eine Stunde. Wer daran teilnehmen möchte, maile dies unter Nennung eines Wunschtermins bis diesen Montag, 15 Uhr, an info@sfvv.de, Stichwort „Baustelle“. Die Gewinner werden von der Stiftung umgehend per Mail benachrichtigt.

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