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Der runde Tisch hat Ecken. Bezirksbürgermeisterin Herrmann steht in der Kritik.

© dpa

Berlin-Kreuzberg: Runder Tisch tagt zu Flüchtlingsfragen

Praktika statt Polizei: Um die drängenden Probleme der Berliner Asylbewerber zu besprechen, ist erstmals der Runde Tisch zu Flüchtlingsfragen zusammengekommen.

Von Sandra Dassler

Eingeladen hatten die Hilfsorganisationen der Kirchen, Caritas und Diakonie. Es nahmen etwa 40 Vertreter von Kirchen und Hilfsorganisationen, Kommunalpolitiker sowie Flüchtlinge teil. Ein erstes Ergebnis: Die Flüchtlinge, die am Pariser Platz im Hungerstreik waren, können nicht nur bis Januar, sondern bis Ende März in der bereitgestellten Unterkunft bleiben.

Ein zweites Ergebnis der Beratung, an der auch Mittes Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) und die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Monika Herrmann (Grüne) teilnahmen, ist die Forderung nach gewaltfreien Lösungen. Das bezieht sich vor allem auf die drohende polizeiliche Räumung des Camps am Oranienplatz. Der Runde Tisch appellierte an den Senat, auf Zwangsmaßnahmen zu verzichten und will eine Arbeitsgruppe gründen, die in Dialog mit Senat und Bund treten soll.

Im neuen Jahr soll aus dem Teilnehmerkreis außerdem eine Arbeitsgruppe gegründet werden, die sich um die medizinische Versorgung der Flüchtlinge kümmern soll. Caritas-Direktorin Ulrike Kostka appellierte zudem an Firmen, Flüchtlingen unbezahlte Praktikumsplätze anzubieten. Vor allem junge Asylbewerber litten darunter, zum Nichtstun verdammt zu sein. Ein teilnehmender Flüchtling aus Nigeria lobte das Engagement der Kirchen. Es könne aber keine Lösung der Probleme ohne die Politiker geben.

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