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Ein silberfarbenes Auto steht nach einem Unfall an einer Treppe der U-Bahn-Station Bernauer Straße.

© Sebastian Wormsbächer/dpa

Update

Berlin-Mitte: Mit dem Auto auf den Bahnsteig

Am Freitagabend geriet ein Autofahrer auf die Treppe am U-Bahnhof Bernauer Straße. Glück und Unglück lagen dicht beieinander.

Bei dem Unfall gab es mehrere Schwerverletzte, doch niemand ist ums Leben gekommen, als der Autofahrer auf die Treppe am U-Bahhof Bernauer Straße geriet. Eingänge von Bahnhöfen, die in der Straßenmitte liegen, sind in der Regel durch steinerne Poller geschützt, die in der Frühzeit der U-Bahn vor allem durchgegangene Pferde samt Fuhrwerken fernhalten sollten. Weitere, die auch Autos an der „Einfahrt“ hindern könnten, sind nicht geplant. An der Bernauer Straße in Wedding steht ein Lichtmast vor dem Zugang – trotzdem gab es genug Platz für den 19-jährigen Fahrer eines Renault Clio, um unten auf dem Bahnsteig zu landen.
Der Fahrer hatte zuvor nach Polizeiangaben gegen 20.45 Uhr auf der Brunnenstraße, Ecke Bernauer Straße in Richtung Süden eine 21-jährige Radfahrerin touchiert und die Kontrolle über sein Auto verloren. Er fuhr direkt auf den Eingang des U-Bahnhofs Bernauer Straße zu und dort die Treppe hinunter.
Die gestürzte Radfahrerin verletzte sich nach Angaben der Polizei an Kopf und Körper. Ein 28-Jähriger, der vor dem U-Bahn-Eingang stand, erlitt einen Fußbruch. Auch der Fahrer und sein 20-jähriger Beifahrer seien schwer an Kopf, Rumpf und Rücken verletzt worden. Mit leichteren Verletzungen seien eine 33-jährige Frau und ein 28-jähriger Mann davongekommen, die auf dem Bahnsteig standen. Dass es nicht mehr Verletzte gab, war Glück, denn der Bahnsteig sei voller Menschen gewesen, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Rettungskräfte und Einsatzfahrzeuge stehen am U-Bahnhof Bernauer Straße. Dort ist ein Auto aus bislang unbekannten Gründen eine Treppe zum Bahnsteig hinuntergefahren.
Rettungskräfte und Einsatzfahrzeuge stehen am U-Bahnhof Bernauer Straße. Dort ist ein Auto aus bislang unbekannten Gründen eine Treppe zum Bahnsteig hinuntergefahren.

© Paul Zinken/dpa

Feuerwehr und Polizei rückten mit einem Großaufgebot aus. Zunächst war nicht ausgeschlossen worden, dass es sich um einen Anschlag handeln könnte. Deshalb waren auch bewaffnete Polizisten zu sehen. Schnell war aber klar, dass es ein Unfall war. Die Feuerwehr zog den Wagen dann zurück auf die Straße. Die BVG ließ die Züge der Linie U 8 während der Bergungsarbeiten ohne Halt durch den Bahnhof fahren; die Buslinie 247 wurde umgeleitet und die Straßenbahnlinie M 10 auf zwei Abschnitte aufgeteilt. Die Kreuzung war bis 1.50 Uhr gesperrt. 2003 war eine 21-jährige Fahranfängerin die Stufen an einem Zugang des U-Bahnhofs Mehringdamm hinuntergerollt, nachdem sie zuvor einen Poller umgefahren hatte. Die Frau hatte während der Fahrt eine SMS auf ihrem Handy getippt. Verletzt wurde niemand. 2016 war ein 16-jähriger Autodieb bei der Verfolgung durch die Polizei in den Fußgängertunnel am S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße gerast. Auch hier gab es keine Verletzten.

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