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Wieviele Ratten es in Berlin gibt, weiß keiner so genau.

© picture alliance / dpa

Berlin-Mitte: Drei Spielplätze wegen Ratten gesperrt

Wegen des starken Rattenbefalls mussten drei Spielplätze in Mitte gesperrt werden. Für vier bis sechs Wochen werden diese nicht begehbar sein.

Ratten stehen traditionell nicht sehr hoch im Kurs beim Menschen. Kein Wunder, denn neben dem subjektiven Ekel fallen die Nager auch objektiv als Krankheitüberträger auf. Jetzt mussten wegen des starken Rattenbefalls drei Spielplätze gesperrt werden.

Betroffen sind die Anlagen zwischen der Drontheimer Straße 10-11 und der Koloniestraße 132 in Gesundbrunnen sowie die der in der Nähe gelegene am Brunnenplatz und der auf dem Leopoldplatz in Wedding. Für vier bis sechs Wochen werden die Spielplätze mit Schädlingsbekämpfungsmitteln überzogen und darum just zum Frühlingsanfang nicht begehbar sein – also auch nicht in den bevorstehenden Osterferien.

Da sich die drei betroffenen Grünanlage alle in einem Umkreis von gut einem Kilometer befinden, scheint eine gemeinsame Ursache des plötzlichen Befalls naheliegend. Das zuständige Grünflächenamt Mitte konnte allerdings keine Auskunft erteilen.

Ratten sind Opfer der Gentrifizierung

Dass Berlin ein außerordentliches Problem mit Ratten hat, ist nichts Neues. Zum einen liegt das schlichtweg an der Größe der Stadt. Gegenüber anderen Großstädten spielt in Berlin aber noch eine weitere Besonderheit eine Rolle: Wegen der vielen Bautätigkeiten in den innerstädtischen Bezirken werden viele Ratten aus den Brachflächen, in denen sie sich heimisch fühlen, vertrieben – und erobern neue Quartiere, wobei sie sich mit vielen Lebensräumen arrangieren können. Gewissermaßen sind also auch Ratten Opfer der Gentrifizierung.

Neben Mitte ist auch Friedrichshain-Kreuzberg von dem Problem besonders betroffen. Mitte 2015 musste in dem Bezirk der Annemirl- Bauer-Platz, ähnlich wie jetzt in Mitte, wegen des Rattenbefalls gesperrt werden. „Wir erleben in den letzten Jahren definitiv ein Mehr an Ratten bei uns“, sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) auf Anfrage. Um das Problem in den Griff zu bekommen, müssen besonders die Bürger ihr Verhalten ändern, findet Herrmann. Wenn Müll zum Beispiel auf der Straße lande oder Leute Tauben füttern, dann fördere das die Ausbreitung von Ratten.

Auch in Neukölln zeigt man sich besorgt über die Plage. „Wir kennen das Problem auch schon seit längerem, besonders im Norden von Neukölln“, heißt es aus dem Gesundheitsamt. Bestimmte Hotspots gebe es in Neukölln allerdings nicht. Ohnehin seien Ratten ein gesamtstädtisches Problem.

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