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Berlin: Berlin-Tourismus: Hoteliers wollen weiterhin die Green Card

Der Hotelverband Berlin und Umgebung e.V.

Der Hotelverband Berlin und Umgebung e.V. (HVB) wird voraussichtlich ab Juli dieses Jahres mit dem Berliner Landesverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) fusionieren. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende des HVB, Michael Zehden, anlässlich des Jahresrückblicks 2000. Als Gründe für den Zusammenschluss führte Zehden die wachsende Bedeutung des Berlin-Tourismus und den damit einhergehenden Wunsch nach einem zentralen, handlungsfähigeren Hotelverband an. "Wir wollen vermeiden, dass doppelte Arbeit geleistet wird", sagte Karl Weißenborn, Geschäftsführer des Dehoga-Landesverbandes. Allein 30 Hotelbetriebe sind in beiden Verbänden eingetragene Mitglieder.

Die Zahl der Hotel-Übernachtungen sei in 2000 weiter angestiegen, erklärte Zehden - beim Übernachtungspreis verzeichnet der HBV dagegen eine sinkende Tendenz. Während in 1991 ein Vier-Sterne-Bett noch 240 Mark kostete, mussten Touristen und Geschäftsreisende im vergangenen Jahr nur noch 210 Mark zahlen. "Die Deutschen geben nur im Ausland viel Geld für ein Hotel aus", so Zehden, der auch für die sieben erfolgreichen "Shopping-Weekends" mitverantwortlich war. Berlin brauche Business-Class-Reisende statt Rucksack-Touristen. "Es ist ein Unding, dass wir kein Sheraton haben", bemängelte der Vorstandsvorsitzende. Die Nachfrage nach Berlin müsse noch gesteigert werden, sowohl die des Individual-, als auch des Messetouristen. Alle großen, internationalen Hotelketten würden in den nächsten vier Jahren eine Berliner Filiale eröffnen oder planen, dies zu tun. Berlin sei eine "Key Destination". In Gesprächen mit der Lufthansa hatte sich Zehden energisch für eine Direktfluglinie Berlin-USA eingesetzt.

Weiterhin forderte Zehden eine Green Card auch für das Hotelgewerbe. "Wir leiden Mangel an Servicekräften, gerade in der Hochsaison." Die Berufsschulen müssten darüber hinaus innovativer ausbilden. Ohne Informationstechnolgie und e-commerce sei die Zukunft der Hotellerie nicht denkbar, so Zehden. Daher soll noch in diesem Jahr gemeinsam mit der Handelskammer ein Tag des Auszubildenden etabliert werden.

Insbesondere die schwach ausgelasteten Berliner Wintermonate müssten kräftig beworben werden. Die "Shopping-Weekends" seien nur der Anfang gewesen. Umfragen haben ergeben, dass 80 Prozent der Touristen in die Stadt kommen, ohne ihr Wochenende vorher zu planen. Dem will Zehden vorbeugen: "Wir brauchen in jedem guten Hotel einen Concierge, der von der Theaterkarte über den Restaurantbesuch bis zur Club-Nacht alles organisieren kann."

oom

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