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Willkommen in der Warteschlange. Erster Anlaufpunkt für Neuberliner: das Bürgeramt.

© Thilo Rückeis

Berlin wächst weiter: 44.000 Neu-Berliner - wo seid ihr?

Das Amt für Statistik hat nachgezählt und viele, viele Neubürger registriert. Aber wo sind sie alle abgeblieben? Eine Glosse.

Die Berliner Willkommenskultur ist noch recht schwach ausgeprägt. Im vergangenen Jahr wuchs die Berliner Einwohnerschaft um 44.700, wie das Amt für Statistik mitteilt, aber ich kann mich nicht erinnern, alle Neuberliner mit Handschlag begrüßt zu haben. Man möchte doch wissen, wer so die neuen Nachbarn sind.

Die Statistiker wissen das auch nicht so genau. Es hat niemand in Dreilinden oder Buch die Grenzübertritte beobachtet. Das Einwohnerplus basiert auf den amtlichen Melderegisterauszügen, von denen man annimmt, dass sich dahinter Menschen verbergen, was nicht mehr ganz sicher ist, seit beim Zensus 2011 180.000 Berliner zu wenig angetroffen wurden. Wobei Berlin ja zusammen mit 345 anderen Kommunen gegen diesen Schwund klagt. Und wenn so viele Juristen einmütig das deutsche Registerwesen preisen, hat der Schwund nichts mehr zu melden.

Nun wäre noch zu klären, wo die vielen Neuberliner abgeblieben sind. So ganz ohne Willkommensgruß, Sprachkurs und Integrationsworkshop. Bei den Babys und Flüchtlingen, die auch zum statistischen Zuwachs zählen, ist die Datenlage ganz gut. Aber was ist mit Schwaben, Friesen, Franken und Brandenburgern? Wie lange leben sie schon hier, unerkannt unter uns? Meldet euch bei mir!

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