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Berlin-Wahl: Wahlhelfer wollen sich nicht einschüchtern lassen

Nach den rechtsextremistischen Übergriffen auf Wahlkämpfer gilt bei den Parteien erhöhte Wachsamkeit. SPD, Grüne und Linkspartei/PDS haben ihre Helfer aufgerufen, nicht mehr alleine oder zu zweit auf Stimmenfang zu gehen.

Berlin - Wahlveranstaltungen und Infostände seien aber nicht abgesagt worden, sagten Sprecher von SPD, CDU, Linkspartei/PDS, FDP und Grünen. "Wir lassen uns von den Rechtsextremisten nicht einschüchtern", sagte SPD-Sprecher Hannes Hönemann. Juso-Landessekretär Emanuel Höger unterstrich: "Wir wollen den Rechten nicht das Gefühl geben, dass sie mit ihrem Verhalten Erfolg hatten." Allerdings sei es jetzt noch wichtiger, bei Wahlaktivitäten mindestens zu fünft unterwegs zu sein.

CDU-Landesgeschäftsführer Dirk Reitze sagte, er wolle "die unsäglichen Tätigkeiten" der Rechtsextremen nicht überbewerten. Die Partei sei zwar zur Wachsamkeit aufgerufen, aber "wir lassen uns nicht von der Straße verdrängen".

"Wir überlassen die Straße nicht den Rechten"

Ähnlich äußerte sich Linkspartei/PDS-Sprecher Axel Hildebrandt: "Wir gehen selbstverständlich weiter auf die Straße und überlassen sie nicht den Rechten." Es habe jedoch den Hinweis an die Bezirke gegeben, möglichst nicht nur zu zweit oder gar alleine auf Stimmenfang zu gehen. "Wir hoffen, dass durch die Aktionen der Rechten viele Berliner merken, dass es sich bei denen nicht um nationale Biedermänner handelt, sondern um schlagkräftige Nazis - und die wählt man nicht", betonte Hildebrandt.

Der Lichtenberger Grünen-Direktkandidat André Stephan will ebenfalls weiter Präsenz in seinem Bezirk zeigen. Am Vortag hatte Stephan der Grünen-Bundesvorsitzenden Claudia Roth bei einem Rundgang gezeigt, "wie gerade im Weitling-Kiez die rechte Kultur offen zu Tage tritt". Der Rundgang sei von den Rechten als Provokation aufgenommen worden. Aus den Fenstern sei "Berlin wird Reichshauptstadt" gerufen worden; aus Autos heraus sei der Hitlergruß gezeigt worden. Und das, obwohl ein Streifenwagen der Polizei dabei gewesen sei.

Bei der FDP blieben Veranstaltungen laut Sprecher Horst Krumpen bislang weitgehend unbehelligt. Bei Veranstaltungen, die von Spitzenkandidat Martin Lindner besucht würden, sei Polizei immer in "greifbarer Nähe". (tso/ddp)

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