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Berliner Ansichten: Gerd Nowakowski freut sich, dass der Bahn endlich Dampf gemacht wird

Räder bringen Züge ins Rollen, doch Ideen können Bewegung in festgefahrene Verhältnisse bringen. Erst kündigt der Senat die Teilausschreibung des S-Bahn-Netzes an, nun folgt das Gedankenspiel, den Schienenbetrieb gleich ganz in Landesbesitz zu bringen – gegen den Willen der Bahn.

Räder bringen Züge ins Rollen, doch Ideen können Bewegung in festgefahrene Verhältnisse bringen. Erst kündigt der Senat die Teilausschreibung des S-Bahn-Netzes an, nun folgt das Gedankenspiel, den Schienenbetrieb gleich ganz in Landesbesitz zu bringen – gegen den Willen der Bahn. So was nennt man wohl feindliche Übernahme. Wer daran erinnert, dass Berlin 60 Milliarden Euro Schulden aufgehäuft hat, vergisst, dass der Senat jährlich 230 Millionen Euro an die S-Bahn überweist. Für private Investoren könnte es deshalb lukrativ sein, sich an einer neuen Gesellschaft zu beteiligen. Auch für die Bahn selbst. Mitgesellschafter unter Führung des Landes Berlin ist besser, als ganz außen vor zu sein. Die Bahn kommt jedenfalls unter Druck. Sie kann es sich nicht leisten, dass ein Konkurrent beim S-Bahn-Ring zum Zuge kommt. Bahn-Chef Grube muss also alles tun, um die S-Bahn schnellstens wieder zu dem zuverlässigen Verkehrsmittel zu machen, für das Berlin einst berühmt war – und bei einer Ausschreibung ein erstklassiges Angebot machen. Wenn die Bahn dann den Auftrag erhält – auch gut. Den Berlinern ist egal, wer der Betreiber ist: Hauptsache, die S-Bahn rollt wieder.

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