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Berliner Ansichten: Mit Bier und Badehose in die Spree

Andreas Conrad würde niemals von einer Brücke in die Spree springen - schon gar nicht am Feiertag. Unsere Berlinglosse heute mit Videos.

Ernst ist das Leben, heiter die Kunst – das wusste schon Schiller, und vermutlich war er nicht angeheitert, als er den Prolog seines „Wallenstein“ so enden ließ. Schon das unterscheidet ihn von den Jugendlichen aus Tegel, die am Donnerstag die Marschallbrücke über die Spree, zwischen Wilhelm- und Luisenstraße, zum Sprungturm umfunktionierten.

Ein nicht ganz spontanes Vergnügen, vorbereitet durch das Mitführen von Badehosen und -tüchern sowie – weit wichtiger – zwei Kästen Bier. Eine nicht ungefährliche, der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung (die heißt wirklich so) zuwiderlaufende, damit verbotene Tat: Gerade an solch einem Feiertag ist bei den Ausflugsschiffen Hochbetrieb, mindestens eines musste stoppen. Das hat die Spree-Hopser nicht gestört. „Lebensgefahr? Wissen wir“, teilten sie den Polizisten mit, die zwei der Jungen noch erwischten und nach einer Ermahnung entließen. Möglich, dass die Jugendlichen sich auf den Ausflug durch Filme aus der Videothek vorbereitet hatten.

Mancher Thriller hätte ohne einen kühnen Brückensprung samt Landung auf einem darunter fahrenden Schiff ein frühzeitiges Ende gefunden. Ernst ist das Leben ...

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