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Berliner Ansichten: Wrack-Kunst zur Haushaltssanierung

Ralf Schönball hat die Lösung zur Sanierung des Haushalts gefunden: Warum nicht einfach die Autowracks zur Kunst erklären und versteigern?

In Berlin kann man schon mal den Überblick verlieren. Das gilt für Autofahrer wie für Landesbedienstete. So kam es, dass es am Alexanderplatz vor zwei Wochen mächtig krachte – das Autowrack aber bis heute die Kreuzung Mollstraße ziert, weil es beim Ordnungsamt keinem auffiel. Seien wir nachsichtig! In Berlin steht, liegt und klebt ja auch sonst alles Mögliche auf Straßen und Gehwegen herum: Kaugummis und Hundekot, Fahrradwracks und Streugut – allenfalls Kleingeister stören sich daran. Wir leben nun mal in der Großstadt, einer Kunstmetropole zumal. Das führt uns zu der Frage: Ist der abgewrackte Kleinwagen an der Mollstraße nicht auch ein bisschen Pop, eine zeitgenössische Adaptation der rostenden Cadillacs vom Rathenauplatz? Und wäre das nicht die Rettung in der Not: Wrack-Kunst aus Berlin zur Sanierung des Landeshaushaltes? Dazu bräuchte es nur noch eines Wolf Vostells, ach was, eines Jeff Koons’! Der versteht sich aufs Geschäft: Seine blauen Ballons, abgeworfen am Potsdamer Platz, werden jetzt in New York versteigert – für elf Millionen Euro, schätzt das Auktionshaus.

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