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BERLINER Chronik: 12. November 1990

Hausbesetzer liefern sich mit der Polizei Straßenschlachten in Friedrichshain

Nach den schweren Krawallen in Friedrichshain anlässlich der Räumung von drei besetzten Häusern kündigt Innensenator Erich Pätzold ein härteres Vorgehen gegen militante Hausbesetzer an. Gemäß der Berliner Linie würden neue Besetzungen nicht hingenommen, bei bestehenden bemühe man sich um Nutzungsverträge, es sei denn, es liegen Strafanträge und Räumungsbegehren zwecks Sofortsanierung vor wie im Fall der drei Räumungen. Polizeipräsident Georg Schertz spricht von den „schwersten Ausschreitungen seit dem 1. Mai 1989 in Kreuzberg“ und gibt die Zahl der verletzten Polizisten mit 137 an. 1500 Polizisten seien gegen 500 bis 600 Randalierer vorgegangen. Die Mainzer Straße ist verwüstet. Mit Blumen bedeckte Nagelbretter wurden auf die Fahrbahn gelegt, mit Baggern Gräben für Barrikaden ausgehoben. Die Hausbesetzerszene fordert vom Regierenden Bürgermeister „Garantien“, auf weitere Räumungen zu verzichten. Nach Angaben des Magistrats sind in Ost-Berlin noch 128 Häuser besetzt, für zwölf gebe es Nutzungsverträge, über 39 werde verhandelt. Gru

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