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BERLINER Chronik: 17. November 1990

Ein Streit zwischen deutschen und ausländischen Jugendlichen endet tödlich

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Gruppen deutscher und ausländischer Jugendlicher in der S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Springpfuhl und Friedrichsfelde Ost wird ein 20-jähriger Deutscher aus Lichtenberg durch Messerstiche tödlich verletzt und stirbt im Krankenhaus, zwei weitere der sechs Deutschen werden verletzt. Die Ausländer waren in Springpfuhl zugestiegen. Drei Minuten Fahrt genügten für einen Streit mit tödlichem Ausgang. Die Ausländer machen sich in Friedrichsfelde Ost aus dem Staube. Erst auf dem Bahnhof Lichtenberg werden die Verletzten versorgt. Die Kripo hat noch keine Klarheit über Täter, Motiv und Hergang des Geschehens, die Verletzten seien bisher nicht vernehmungsfähig.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter zeigt sich bei einer Tagung in Berlin über zunehmende Gewalttaten von Rechtsextremisten in den neuen Ländern alarmiert. In diesem Jahr gingen demnach in Ostdeutschland bereits 92 schwere Gewalttaten mit zum Teil erheblichen Zerstörungen auf das Konto von Rechtsextremisten. Es habe 44 Ausschreitungen gegen Ausländer und 33 Aufmärsche rechtsextremistischer Gruppen mit jeweils bis zu 500 Teilnehmern gegeben. Man habe bisher allerdings nur 900 Namen festgestellt, berichtet ein Vertreter des Staatsschutzes aus den neuen Ländern. Gru

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