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Kreuzberger Ruinen. Die am 1. Mai 1987 ausgebrannte Bolle-Filiale. Foto: pa/akg-images

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BERLINER Chronik: 2. Mai 1987

Vor 25 Jahren begann die Serie der Krawalle am Tag der Arbeit.

Bis zum Morgen dauern die schweren Krawalle in Kreuzberg, die am Abend des 1. Mai ausbrachen. Polizei, Feuerwehr und Beobachter wie der SPD-Vorsitzende Walter Momper sprechen von den „brutalsten Ausschreitungen der letzten Jahre“ und einer „neuen Qualität der Randale“. Erste Bilanz der Polizei: 36 geplünderte und zerstörte Läden, 35 gelegte Brände, ein ausgebrannter und 16 demolierte Löschwagen, ein beschädigter DRK-Rettungswagen, 50 Festnahmen, zahlreiche Verletzte, darunter DRK-Helfer und Feuerwehrleute. Die Feuerwehr beklagt massive Behinderungen durch Barrikaden und Steinhagel. Die ausgebrannte Bolle-Filiale an der Wiener Ecke Skalitzer Straße – das Werk eines Pyromanen, wie sich Jahre später herausstellt – muss wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. Der verwüstete Görlitzer Bahnhof ist gesperrt. Als Anlass der Krawalle gilt die Durchsuchung des Volkszählungsboykott-Büros im Mehringhof in der Gneisenaustraße am frühen Morgen des 1. Mai, bei der die Polizei mehrere Tausend Flugblätter beschlagnahmt hatte. Innensenator Wilhelm Kewenig (CDU) kritisiert, dass „einige Stunden“ vergingen, bis genügend Polizisten zur Stelle waren. Brigitte Grunert

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