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Berlin: Berliner Chronik: 20. Dezember 1975

Der CDU-Abgeordnete Brinsa, der Lücken im Sicherheitssystem des Flughafens Tegel bloßgelegt hat, stattete unmittelbar vor der nichtöffentlichen Sitzung des Sicherheitsausschusses des Abgeordnetenhauses dem Flughafen erneut einen Besuch ab. Er konnte dort eine unverschlossene Tür ausmachen, die unmittelbar zum Kernbereich des Flughafens - das heißt zur Gepäckverladung und zum Vorfeld führt.

Der CDU-Abgeordnete Brinsa, der Lücken im Sicherheitssystem des Flughafens Tegel bloßgelegt hat, stattete unmittelbar vor der nichtöffentlichen Sitzung des Sicherheitsausschusses des Abgeordnetenhauses dem Flughafen erneut einen Besuch ab. Er konnte dort eine unverschlossene Tür ausmachen, die unmittelbar zum Kernbereich des Flughafens - das heißt zur Gepäckverladung und zum Vorfeld führt. Diese sogenannten "Kerntüren" fallen eigentlich automatisch ins Schloß. In diesem Falle war jedoch die Tür durch eingeschobenes Papier am Zuschnappen gehindert worden. Der CDU-Abgeordnete teilte seine Beobachtung zwei aufsichtsführenden Mitarbeitern der Berliner Flughafen-Gesellschaft mit, die zunächst versicherten, eine solche Kerntür sei selbstverständlich verschlossen, sich aber dann vom Gegenteil überzeugen mußten. Diese und seine früheren Beobachtungen, als er in einem Monteuranzug ohne Schwierigkeiten die Sicherheitskontrollen in Tegel durchlaufen konnte, trug Brinsa dem Sicherheitsausschuß vor. Nach der Sitzung erklärte der sicherheitspolitische Sprecher der CDU, SPD und FDP im Ausschuß hätten versucht, Brinsas Aktivität abzuwerten, ohne seine Beanstandungen in Frage stellen zu können. Die CDU sei aber der Ansicht, daß das Vorgehen ihres Mitgliedes "in der Sache dienlich und in der Form angemessen" gewesen sei.

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