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BERLINER Chronik: 27. Dezember 1987

Vor 25 Jahren stand man in Ost-Berlin Schlange für handgefertigte Hausschuhe.

Die Filzpantoffeln des Schuhmachers Günter Jünemann waren in Ost-Berlin ein Verkaufsschlager zum Weihnachtsfest, wie das Informationsbüro West meldet. Vor dem Kellerladen in der Wilhelm-Pieck-Straße (seit 1994 Torstraße) hätten die Kunden Schlange gestanden. Grund sei die Qualität der in Handarbeit gefertigten Pantoffeln, die nur knapp zehn Ost-Mark kosten. Mit etwa 15 000 Paar im Jahr könne der kleine Familienbetrieb (seit 1908) die Nachfrage gar nicht befriedigen. Mitunter müsse Meister Jünemann das Geschäft für eine Woche schließen, um Nachschub zu produzieren.

Das West-Berliner Nobelrestaurant R, vormals Ritz, in der Rankestraße nahe der Gedächtniskirche muss zum Jahresende nach 35 Jahren schließen. Wie die Wirtin mitteilt, zieht ein italienisches Lokal „gehobener Klasse“ ein. Das Lokal Ritz galt als Inbegriff kulinarischer Extravaganz. Im Gästebuch stehen illustre Namen wie Herbert von Karajan, Gina Lollobrigida, Prinz Louis Ferdinand und sogar Andrej Gromyko. Brigitte Grunert

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