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BERLINER Chronik: 30. November 1990 Senatsreserve für die Sowjetunion und

Tagesspiegel-Leser spenden Millionen

Eine beispiellose Hilfsaktion der Bürger und der öffentlichen Hand für die Sowjetunion, wo die Bevölkerung unter Mangel an Lebensmitteln leidet, läuft an. Ein Hungerwinter droht, Präsident Michael Gorbatschow hat den Westen um Hilfe gebeten. Bundeskanzler Helmut Kohl verkündet, dass der UdSSR unentgeltlich Lebensmittel im Wert von etwa 500 Millionen DM aus der Senatsreserve überlassen werden. Der Senat hatte sich frühzeitig dafür eingesetzt. Die Vorräte, 1949 für den Fall einer zweiten sowjetischen Blockade der Westsektoren angelegt, wird ohnehin aufgelöst. Kanzlerberater Horst Teltschik berichtet nach seiner Rückkehr von Gesprächen in Moskau, die Erwartungen seien „riesig“, auch die EG müsse helfen. Erste Hilfsgüter deutscher Wohlfahrtsverbände sind schon unterwegs. Die Berliner zeigen sich besonders spendenfreudig. Allein der Tagesspiegel sammelt mit seinem Aufruf „Hilfe für Leningrad“ in wenigen Tagen 2,5 Millionen DM. Hierfür stiften die Berliner Philharmoniker 70 000 DM, Reinhard Mey überreicht der Zeitung 21 000 DM, seine Gage für ein Konzert. Gru

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