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BERLINER Chronik: 6. Februar 1988

Der Osten baut, der Westen spöttelt.

Im Ost-Berliner Neubaubezirk Hellersdorf sollen in diesem Jahr fast 30 000 neue Einwohner ihre Wohnungen beziehen, schreibt das SED-Zentralorgan Neues Deutschland. „Das Wohnungsbaukombinat der Hauptstadt und Baukombinate anderer Bezirke stellen dafür 9500 Wohnungen und die dazu gehörigen Gemeinschaftseinrichtungen fertig.“

Auf dem Wittenbergplatz ist für einige Tage in luftiger Höhe ein Geßler-Hut auf der Stange zu sehen. Das „Büro für ungewöhnliche Maßnahmen“ einer linken Künstlergruppe hat sich die Aktion als „Ergänzung zum Skulpturenboulevard“ am Kurfürstendamm ausgedacht. Der Hut soll den „Zeitgeist“ in West-Berlin als Kulturhauptstadt Europas 1988 symbolisieren. Die Künstler weisen Innensenator Wilhelm Kewenig die Rolle des Landvogts Geßler aus Schillers Drama Wilhelm Tell zu, der den Untertanen befahl, seinen Hut zu grüßen. Schaulustige Spötter machen sich einen Spaß aus der Aktion. Brigitte Grunert

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