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BERLINER Chronik: 7. Februar 1987

Vor 25 Jahren berichteten wir über Honeckers Freiheitswerte.

SED-Chef Erich Honecker weist Kritik an zu wenig Beachtung der politischen und persönlichen Freiheitsrechte in der DDR als unbegründet zurück. „Ausübung von Menschenrechten heißt bei uns Mitgestaltung des Sozialismus“, sagt er in einer Rede vor leitenden Funktionären, der das „Neue Deutschland“ neun Seiten widmet. Im Sozialismus hätten die „so genannten persönlichen Rechte und Freiheiten“ einen hohen Stellenwert. Honecker nennt neben der Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit auch „das Recht auf Freizügigkeit“ (das allerdings an der Grenze endet). Nach seinen Angaben haben 1986 insgesamt 1,773 Millionen DDR-Bürger die Bundesrepublik oder „andere westliche Länder“ besucht, darunter 573 000 unterhalb des Rentenalters. Zum Reformkurs Gorbatschows geht er auf Distanz. Die SED müsse ihr „Licht nicht unter den Scheffel stellen“. Er mahnt zu „ständiger Wachsamkeit“, um „das Eindringen antimarxistischer und antisozialistischer bürgerlicher Ideologien zu verhindern“. Von „konservativen Politikern und Ideologen der Bundesrepublik“ würden „wüste Verleumdungen“ der DDR „in die Weltgeschichte gesetzt“. Brigitte Grunert

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