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BERLINER Chronik SERIE: 16. Januar 1961 Jahre Mauerbau

In West-Berliner Schulen wird Russisch als zweite Fremdsprache angeboten

Klar, West-Berlin ist antikommunistisch. Nun soll zum neuen Schuljahr an einer Oberschule Wissenschaftlichen Zweiges, wie die Gymnasien hier noch heißen, Russisch als zweite Fremdsprache angeboten werden, beginnend mit zwei 7. Klassen. Volksbildungssenator Joachim Tiburtius (CDU) hat dafür die Sophie- Scholl-Schule in Schöneberg ausersehen. Bisher wurden aber nur zwei Schüler dafür angemeldet, wie der Tagesspiegel berichtet. Der Senat vermutet Aversion gegen das sowjetische System und gibt zu bedenken, dass man es mit der Sprache Dostojewskis und Tolstois zu tun habe. Als 1956 an einigen Oberschulen Russisch als dritte Fremdsprache eingeführt werden sollte, wurde den Befürwortern „prosowjetische Gesinnung“ vorgeworfen. Experten weisen darauf hin, dass Russischdolmetscher fehlen, und sie rechnen damit, dass in absehbarer Zeit die technische Literatur zu 40 Prozent auf Russisch erscheinen wird. Doch nur an der Hermann-Ehlers-Schule in Steglitz kann man ab der 9. Klasse Russisch seit 1958 als dritte Fremdsprache wählen, statt Latein. Keine Wahl haben die Schüler aus dem Osten in den Ost-Klassen in West-Berlin, die es an einigen Oberschulen Wissenschaftlichen Zweiges gibt. Dort ist Russisch statt Englisch bis zum Abitur Pflichtfach. Gru

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