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BERLINER Chronik SERIE: 26. Februar 1961 Jahre Mauerbau

In Ost-Berlin soll härter gegen Betrunkene vorgegangen werden

Im Bemühen um „gesunde Lebensführung“ bereitet der Ost-Berliner Magistrat im Roten Rathaus eine Verordnung vor, wonach Alkoholsünder zur Kasse gebeten und zur Besserung erzogen werden sollen. Wie das SED-Blatt Neues Deutschland berichtet, werden dabei „Vorschläge aus der Bevölkerung berücksichtigt“. Dem ND zufolge soll jeder Betrunkene, der auf der Straße aufgegriffen und zwecks Ausnüchterung zum Polizeirevier gebracht wird, 25 Mark zahlen. Außerdem sei eine gebührenpflichtige Verwarnung vorgesehen. Ferner werde erwogen, Alkohol-Sünder, die ins Krankenhaus gebracht werden müssen, „aus erzieherischen Gründen“ amtlich zu registrieren und die Arbeitsstelle zu informieren. Damit wolle man auch am Arbeitsplatz „die gesellschaftliche Erziehung dieser verantwortungslosen Leute, die sich sinnlos betrinken, sichern“. Von Alkoholkranken ist in dem Bericht nicht die Rede. Zum Vergleich: In West-Berlin kostet die Ausnüchterung auf dem Polizeirevier fünf DM, der Transport mit der Feuerwehr „im Sitzen“ sieben DM, „im Liegen“ (bei völliger Hilflosigkeit) zwölf DM. Gru

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