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BERLINER Chronik SERIE: 4. Januar 1961 Jahre Mauerbau

Die Stasi verpflichtet DDR-Flüchtlinge Ein Trickbetrüger ergaunert Ost-Geld

Wegen landesverräterischer Beziehungen und Verdachts auf Verstoß gegen das Freiheitsschutzgesetz nimmt die Polizei einen 42-jährigen Mann fest, der im Dezember als Flüchtling aus Leipzig nach West-Berlin kam. Nach seinen Aussagen wurde er 1959 vom Staatssicherheitsdienst in Leipzig zur Mitarbeit verpflichtet und berichtete über Bekannte „in der Sowjetzone und in West-Berlin“, über das Notaufnahmeverfahren für Flüchtlinge und das Verfahren beim Ausfliegen der Flüchtlinge aus West-Berlin. Er habe dafür 400 Ost-Mark und 160 West-Mark erhalten. Seine Spitzeltätigkeit habe er mit Angst vor Repressalien gegen sich und seine Angehörigen in der „Sowjetzone“ bei Nichterfüllung des Auftrags begründet. Die Polizei führt den Mann dem Vernehmungsrichter vor, der ihn auf freien Fuß setzt.

West-Berlin ist voller Ost-Flüchtlinge, die meisten werden nach Westdeutschland ausgeflogen. Die Polizei warnt nun vor einem Trickbetrüger, der seine Opfer bisher nahe dem Flüchtlingslager Marienfelde fand. Er sprach Flüchtlinge an, täuschte vor, sein Vater habe ein Baugeschäft in Düsseldorf, versprach ihnen dort Arbeit und bot den Umtausch von Ost-Geld an. Dann ließ er sich das Ost-Geld geben und verschwand damit. Auf diese Art habe er seit Dezember 1120 Ost-Mark erbeutet. Eine West- Mark kostet etwa fünf Ost-Mark. Gru

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