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Lichter für die Helfenden. Der Dom hatte zum Gottesdienst geladen.

© Thilo Rückeis

Berliner Dom: Flüchtlingshelfern wird mit Gottesdienst gedankt

Mit einem Gottesdienst wurde im Berliner Dom den Leuten gedankt, die Flüchtlingen helfen.

Von Sandra Dassler

„Es ist wieder die Zeit der Kerzen“, sagte unlängst eine Pfarrerin aus dem südlichen Brandenburg. „In Krisenzeiten sind Kirchen immer gefragt.“ Sie kümmert sich wie viele ihrer Kollegen und viele andere Gemeindemitglieder seit Monaten um Flüchtlinge. 536 sind derzeit in Gemeinden, Pfarrämtern oder Kirchen der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz untergebracht, dabei sind die diakonischen Einrichtungen noch nicht berücksichtigt.

Die ersten Diakone sollen übrigens ernannt worden sein, weil die Apostel über die Versorgung von Hilfsbedürftigen nicht mehr zur Verkündung der Frohen Botschaft kamen. Schließlich hatte der oft zitierte Satz von Jesus „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ viele Christen von Anfang an dazu bewogen, sich der Armen, Kranken, aber auch der Obdachlosen und Fremden anzunehmen.

Gemeinsam für Flüchtlinge beten

Zuspruch können die Helfer allemal gebrauchen. Denn die Kräfte sind endlich, die Probleme riesig, und manchmal schlägt ihnen Unverständnis, Ablehnung oder sogar Hass entgegen. So nahmen viele am Sonntagabend gern die Einladung der Prediger des Berliner Doms zu einem Dank- und Segnungsgottesdienst für Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingsarbeit an. Sie sangen gemeinsam „We shall overcome“, beteten gemeinsam für die Flüchtlinge, ihre Unterstützer und den Frieden und ließen sich von den Dompredigern segnen.

Zwar war das Motto des Dankgottesdienstes: „Sie schaffen es jeden Tag“, aber Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein sprach in ihrer Predigt auch von Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit das so bleibt. Dazu gehöre, sich nicht von Urteilen anderer abhängig zu machen und auch selbst nicht vorschnell zu urteilen, sagte Trautwein. Und schilderte, wie kürzlich ein als griesgrämig geltender Berliner Schuster es ablehnte, nach abgetragenen Schuhen für 54 junge Flüchtlinge in seiner Nachbarschaft zu suchen. Stattdessen spendete er 54 Paar neue Schuhe.

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