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© IMAGO/Pond5 Images/IMAGO/xportokalis71x

Berliner Ecstasy-Bande vor Gericht: Lange Haftstrafen für Drogenhandel „im großen Stil“

Die sechs Männer und Frauen sollen wie Großhändler mit Ecstasy gedealt haben. Es wurde in den Niederlanden geordert und nach Berlin gebracht. In einem Auto wurden 29 Kilo Ecstasy gefunden.

Das Landgericht Aachen hat am Montag sechs Drogenhändler, die von Berlin aus operierten, zu Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren verurteilt. Der Prozess gegen die vier Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 36 und 44 Jahren hatte vor mehr als einem Jahr begonnen. Die Angeklagten hatten „einen BTM-Handel im großen Stil“ aufgezogen, wie der Vorsitzende Richter sagte. Es handele sich um eine schwere Form des organisierten Verbrechens.

Unter anderem sollen die Vietnamesen von Berlin aus die synthetische Droge Ecstasy in Paketen nach Vietnam geschickt haben. Nicht alle Angeklagten wurden jedoch wegen bandenmäßigen Handelns mit Drogen in nicht geringer Menge verurteilt.

Drogen waren in Blumentöpfen versteckt

Geordert wurden die Drogen in den Niederlanden, wobei eine „Kiste“ 1000 Tabletten Ecstasy entsprach. In einem Fall waren Mitglieder der Gruppe von einem durch die Polizei beobachteten Treffen in den Niederlanden mit Vogelfutter und Blumentöpfen zurückgekehrt. Bei einer Kontrolle an der Autobahn in Deutschland wurden in den Töpfen 29 Kilogramm Ecstasy entdeckt.

In Gesprächen war von „Bonbons“ die Rede

In dem Prozess spielten die Daten aus der Überwachung von Telefonen und Chats eine große Rolle. Die Ermittler bekamen so mit, wie über den Kauf von „80 Kisten“ verhandelt wurde oder über den Ankauf von Ecstasy-Sorten „blauer Diamant“. In anderen Gesprächen ging es um den Versand von „Bonbons“ nach Vietnam.

Die Angeklagten waren bei einer Razzia im April 2021 festgenommen worden. Insgesamt wurden 17 Haftbefehle vollstreckt. Aachen ist Gerichtsort, weil die Drogen auch über die Stadt an der Grenze aus den Niederlanden nach Deutschland gebracht worden waren.

Alle Angeklagten hatten selbst regelmäßig Drogen konsumiert. Sie seien als „Habenichtse“ der Verlockung des schnellen Geldes erlegen, sagte der Vorsitzende Richter. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen in Berlin wurden etliche Mobiltelefone und größere Mengen Bargeld gefunden sowie Luxusgegenstände wie Armbanduhren und ein Pelz.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Haftbefehle waren vor längerer Zeit aufgehoben worden; die Angeklagten waren immer zu den Prozessterminen erschienen. (dpa)

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