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Berliner Familienbetrieb: Ausverkauf im Möbelhof Lichterfelde

Zum zweiten Mal läuft jetzt ein Ausverkauf im „Möbelhof in Lichterfelde“ am Ostpreußendamm 85 – diesmal wegen der Insolvenz des 61 Jahre alten Familienunternehmens.

Der langjährige Chef und die rund 30 Mitarbeiter sind schon nicht mehr im Betrieb, stattdessen veräußert der vom Insolvenzverwalter beauftragte Verwerter Michael Müller die Restbestände auf der 20 000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche mit einem eigenen Team. „Es gibt noch einen sehr großen Warenbestand“, sagt Müller.

Bekannt wurde das Fachgeschäft nicht zuletzt durch seinen Werbeslogan „Möbelhof – preiswert & sympathisch“. Bereits im Dezember vorigen Jahres hatte Seniorchef Detlef Andreck die Geschäftsaufgabe aus Alters- und Gesundheitsgründen angekündigt und den ersten Räumungsverkauf gestartet. Das Unternehmen war 1951 als „Möbelhof am Rathaus Steglitz“ in einem Hof an der Schlossstraße gegründet worden, vor einigen Jahren zog es schließlich an den Ostpreußendamm um. Andreck hatte seine Berufslaufbahn 1969 in der Firma begonnen und 1982 die Leitung übernommen.

Laut Verwerter Müller verlief der erste Räumungsverkauf, der bis zum Mai dauerte, schleppend. Es sei klar geworden, dass die Einnahmen nicht für die Begleichung offener Rechnungen bei Lieferanten reichen. Deshalb habe der Möbelhof im Juni Insolvenz anmelden müssen. Bis dahin habe Marcel Andreck, Juniorchef und Sohn des langjährigen Inhabers, einen Neuanfang erwogen.

Wie lange der Ausverkauf läuft, steht noch nicht fest. Offen sei auch die künftige Nutzung des Gebäudes. Anders als bei Insolvenzen vieler anderer Möbelhäuser soll den Kunden kein Nachteil entstanden sein: Nach Auskunft des Verwerters hat der Insolvenzverwalter aus der Berliner Kanzlei Leonhardt erreicht, dass alle bestellten Möbel ausgeliefert und auch bereits geleistete Anzahlungen voll angerechnet wurden. Normalerweise seien diese Gelder „bei Insolvenzen weg“ und flössen den Gläubigern zu.

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