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Berliner Schulen: Zöllner will Personal besser ausbilden

Bildungssenator Jürgen Zöllner fordert bessere Fort- und Weiterbildung für Schul-Personal. Eine Inspektion der Berliner Schulen ergab, dass in den meisten Fällen Nachbesserungsbedarf besteht.

Berlin - "Uns muss klar sein, dass selbst gute Schulen noch nicht perfekt sind", sagte der Zöllner (SPD) bei der Vorstellung von Ergebnissen zu ersten Schulinspektionen. Die Grünen erachten es für notwendig, Schulen mit Qualitätsdefiziten individuell zu unterstützen. Der Landeselternausschuss regt eine Rotation von Lehrern an.

Inspektoren aus Schule und Gesellschaft haben im Schuljahr 2005/2006 insgesamt 45 Schulen untersucht. Davon erfüllten 24 Schulen die wichtigsten Qualitätskriterien wie Unterrichtsgestaltung und Schülerförderung im Lernprozess. 19 Schulen wiesen der Inspektion zufolge sowohl Stärken als auch Entwicklungsbedarf auf. "Nur in zwei Schulen sind deutliche Verbesserungen erforderlich", unterstrich Zöllner. Diese beiden Schulen würden bereits nach zwei Jahren wieder untersucht.

Der Senator kündigte an, bis nach der Sommerpause ein Konzept zu erarbeiten, das Bildungsangebote unter anderem zur Förderung selbstständigen und problemorientierten Lernens sowie zur Leitung von Schulen verbessert. Anreize zur Teilnahme an diesen Fortbildungsmaßnahmen sollten verstärkt werden.

"Absolut keinen repräsentativen Charakter"

Allen rund 800 öffentlichen Schulen Berlins wurde angeboten, die Inspektion wahrzunehmen. 24 Schulen beteiligten sich daran. Weitere 21 Schulen wurden ausgelost. Wären alle Schulen ausgelost worden, wäre das Ergebnis schlechter ausgefallen, räumte der Senator ein. Die untersuchten Schulen hätten aber den Wert und Nutzen der Inspektionen für ihre Arbeit erkannt.

Zöllner betonte, dass die Ergebnisse der ersten Schulinspektion "absolut keinen repräsentativen Charakter" haben. Bis Ende 2010 sollten alle Berliner Schulen untersucht werden. Erst in fünf Jahren würden die Inspektionsergebnisse von allen einzelnen Schulen veröffentlicht werden.

Özcan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, forderte, Schulen mit Qualitätsdefiziten und hohem Entwicklungsbedarf "dringend" individuell zu unterstützen. Dazu zähle auch, die personelle und materielle Ausstattung der Schulen zu verbessern. Auch die Defizite der Schüler seien teilweise besorgniserregend, unterstrich Mutlu. " Wenn die Arbeit der Schulinspektoren nicht umsonst gewesen sein sollen, müssen jetzt Taten folgen."

Der Landeselternausschuss forderte personelle Konsequenzen, falls Schulen mit starken Schwächen trotz Hilfestellung nach zwei Jahren keine deutliche Entwicklung zeigten. "Dies kann und muss auch einen Austausch des qualitätshemmenden Personals einschließen." Hilfreich könnte nach Auffassung des Landeselternausschusses eine Rotation der Lehrer sein. Am Ende eines Schuljahres sollten zwei bis drei pädagogische Kräfte an eine andere Schule wechseln. Dies könne mit der Option verbunden werden, nach einem Jahr wieder an die ehemalige Schule zurückzukehren. Schulleiter und Schulräte sollten nach fünf, maximal jedoch nach zehn Jahren generell rotieren. (Von Michael Winckler, ddp)

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