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Berlin: Berliner störten Gottesdienst in Mainz

ZDF übertrug Messe live aus dem Dom – die Täter fielen schon mehrfach auf

Die beiden Berliner Kirchenstörer Andreas Roy und Christian Arnold haben gestern in Mainz einen Gottesdienst gestört, der live aus dem Mainzer Dom im Fernsehen übertragen wurde. Die beiden mehrfach vorbestraften Männer unterbrachen Kardinal Karl Lehmann durch lautes Brüllen und unverständliches Zitieren aus der Bibel. Danach verwüsteten die 45 und 29 Jahre alten Männer den Altaraufbau und warfen Kelche mit Wasser und Wein, die Hostienschalen , Kerzen und Altarschmuck zu Boden. Aus den geschockten Mainzer Gottesdienstbesuchern und Geistlichen formierte sich ein gutes Dutzend couragierter Helfer, die die beiden Berliner Randalierer vor dem Dom der Polizei übergaben. Staatsanwaltschaft und Polizei vernahmen die Männer gestern. Domdekan Heinz Heckwolf stellte Strafanzeige. Nun wirft auch die Mainzer Staatsanwaltschaft den Berliner Querulanten unter anderem Störung der Religionsausübung und Sachbeschädigung vor. Wo die beiden Männer vor Gericht gestellt werden, steht noch nicht fest.

Das ZDF, das die Messe anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Fernsehgottesdienst“ live übertragen hatte, blendete bei den Störungen nicht aus. Kardinal Lehmann setzte nach dem Abführen der Männer seinen Gottesdienst mit der Bemerkung fort, auf diese Störung nicht weiter eingehen zu wollen. Nach dem Gottesdienst verurteilte Kardinal Lehmann die Störung.

Vor allem Roy droht jetzt nach Dutzenden ähnlicher Taten Gefängnis. Denn der Sozialhilfeempfänger war im Mai dieses Jahres in Berlin zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Die sechs Monate Strafe hatte das Gericht auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt – Roy hat sich an die Warnung des Richters nur sechs Wochen gehalten. Ohnehin sind nach Justizangaben fünf weitere Verfahren gegen Roy offen.

Vor Gericht hatten die beiden Störer mehrfach gesagt, dass eine Gefängnisstrafe sie nicht schrecke. Auffällig an den gestrigen Störungen ist lediglich, dass sie zum Randalieren quer durch die Republik gereist sind. In der Regel stören die beiden in Berlin, besonders gerne in der Gedächtniskirche und im Berliner Dom – da also, wo sie viel Publikum finden. Allerdings hat Roy auch schon die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg beschädigt. In Berlin haben die Störer in allen Kirchen Hausverbot.

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