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Taxi, bitte! Künftig kann das auch rufen, wer gerade kein Bargeld zur Hand hat.

© dpa

Ohne Moos geht’s trotzdem los: Berliner Taxen müssen bald Kartenzahlung akzeptieren

Die Zeiten, in denen Berlin-Besucher am Flughafen Tegel von Taxi zu Taxi laufen müssen, um endlich eines zu finden, das auch Kredit- und EC-Karten akzeptiert, sind bald vorbei. Berliner Taxikunden können ihre Rechnung künftig auch ohne Bargeld begleichen.

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Wie die Senatskanzlei am Dienstag mitteilte, sind Taxifahrer künftig verpflichtet, neben Scheinen und Münzen auch Kredit- oder EC-Karten zu akzeptieren. Eine entsprechende Verordnung hat der Senat auf Vorlage von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Andreas Geisel (SPD) erlassen.

In Kraft tritt sie aber erst drei Monate nach ihrer Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt, also voraussichtlich im April.. Bargeldlose Zahlung sei im Geschäftsleben, im Einzelhandel und bei Dienstleistungen gängige Praxis, heißt es zur Begründung. Deswegen müsse der Fahrgast künftig auch in jeder Taxe die Möglichkeit haben, ohne Bargeld zu zahlen. Dafür müssen Taxiunternehmer mindestens drei verschiedene, im Geschäftszahlungsverkehr übliche Karten akzeptieren. Für das bargeldlose Bezahlen müssen die Taxifahrer einen Zuschlag in Höhe von 1,50 Euro kassieren. Dies war auch bisher schon der Fall, wenn in einer Taxe die auf freiwilliger Basis angebotene bargeldlose Zahlung genutzt wurde.

Die Industrie- und Handelskammer befürwortet die neue Regelung, die es bislang nur in Berlin gibt. „Wir haben das seit Jahren gefordert“, sagt auch der Vorsitzende des Taxiverbands Berlin-Brandenburg, Detlev Freutel: „Es ist im Jahr 2015 einfach völlig unzeitgemäß, Kunden nicht zu berücksichtigen, weil sie kein Bargeld haben.“ Außerdem würden durch die neue Regel Schwarzfahrten erschwert.

Es gibt auch Kritik von Taxiunternehmen - etwa, weil die Anschaffung der Kartenterminals so teuer sei. Freutel geht aber davon aus, dass bereits rund 95 Prozent der Berliner Taxen mit entsprechenden Systemen ausgestattet sind.

Allerdings gelten auch künftig einige Ausnahmen: So können Taxifahrer sich weigern, eine Zahlung per Karte zu akzeptieren, wenn Fahrgäste ihre Identität nicht durch Vorlage eines amtlichen Dokumentes nachweisen können.

Freutel zufolge bleibt außerdem die bei vielen Fahrgästen beliebte Kurzstrecken-Regelung erhalten. Weitere Details zu den künftigen Tarifen, um die es bereits Debatten gegeben hatte, sind aber noch nicht bekannt.

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