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Berlin: Berlinische Galerie: Senat lässt sich Zeit mit Standortsuche Opposition befürchet Verschiebung der Entscheidung auf 2003

Die Berlinische Galerie, die Ende 1997 den Martin-Gropius-Bau verlassen musste, wird frühestens im Juni wissen, ob sie doch in die ehemalige Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg umzieht. Für das sogenannte Viktoria-Quartier in der Methfesselstraße, dessen Bauherr im vergangenen Jahr in Konkurs ging, hat sich jetzt zwar ein neuer Investor gefunden, aber der Senat lässt sich mit einer Standortentscheidung für das Landesmuseum viel Zeit.

Die Berlinische Galerie, die Ende 1997 den Martin-Gropius-Bau verlassen musste, wird frühestens im Juni wissen, ob sie doch in die ehemalige Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg umzieht. Für das sogenannte Viktoria-Quartier in der Methfesselstraße, dessen Bauherr im vergangenen Jahr in Konkurs ging, hat sich jetzt zwar ein neuer Investor gefunden, aber der Senat lässt sich mit einer Standortentscheidung für das Landesmuseum viel Zeit.

Koalitionsintern ist offenbar strittig, ob die nunmehr fällige Bürgschaft der Deutschen Bank für das neue Domizil der Berlinischen Galerie (16,41 Millionen Euro) vollständig für den Ausbau der Museumsräume zur Verfügung stehen oder wenigstens teilweise dazu dienen soll, den Landeshaushalt zu konsolidieren. Die Kulturpolitiker von SPD und PDS drängen auf eine rasche Freigabe der Gelder, verbunden mit einer verbindlichen Standortentscheidung. Aber im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses wurde am Mittwoch ein entsprechender Antrag der Regierungsfraktionen zum zweiten mal vertagt. „Die Standortalternativen werden weiter geprüft, der Senat braucht eine seriöse Berechnung der Kosten“, sagte Kultursenator Thomas Flierl gestern im Ausschuss. Die ursprüngliche Forderung der Haushälter an den Senat, bis Ende Mai einen Abschlussbericht zur künftigen Unterbringung der Berlinischen Galerie vorzulegen, nannte er „etwas kurzfristig.“

Ob die Bürgschaft im Haushaltsloch verschwinden solle, fragte die Grünen-Abgeordnete und ehemalige Kultur-Staatssekretärin Alice Ströver. Das Museum benötige aber die volle Summe. Die rot-rote Koalition richte schweren Schaden an, wenn sie das Schicksal des Museums weiter ungeklärt lasse. Ströver befürchtet, dass eine Entscheidung auf das Haushaltsjahr 2003 verschoben werden soll. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) hatte vor fast zweieinhalb jahren aus dem eigenen Etat 23,5 Millionen DM vorgestreckt, um den Umzug der Galerie in die Kellerräume der ehemaligen Schultheiss-Brauerei zu ermöglichen. Das Geld sollte später durch den Verkauf der grundstücke des Studentendorfs Schlachtensee wieder reinkommen.

Aber der Investor für das Viktoria-Quartier in der Methfesselstraße ging pleite und zwischenzeitlich war unklar, ob überhaupt wietergebaut werden kann und ob die Bürgschaft an diesen Standort gebunden ist. Das sei nicht der Fall, versicherteSenator Flierl gestern. Ulrich Zawatka-Gerlach

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