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Berlin: Berlins PDS-Chef tritt in Pankow gegen Thierse an

Stefan Liebich steht im Berliner Norden ein Wahlkampf mit prominenten Gegnern bevor

Von Sabine Beikler

Der Berliner PDS-Landes- und Fraktionschef Stefan Liebich wird als Direktkandidat im Wahlkreis Pankow antreten. Liebich bestätigte am Sonntag seine Kandidatur während einer Sitzung des Berliner PDS-Landesvorstands. Sprecher Axel Hildebrandt sagte dem Tagesspiegel, die PDS werde mit Liebich in Pankow bei den Bundestagswahlen um fünf Direktmandate kämpfen: neben Petra Pau in Marzahn-Hellersdorf, Gesine Lötzsch in Lichtenberg-Hohenschönhausen, Gregor Gysi in Treptow-Köpenick und einem Kandidaten in Friedrichshain-Kreuzberg. Im Gespräch dafür ist die Bezirksbürgermeisterin Cornelia Reinauer.

Die Sozialisten rechnen sich gute Chancen in Pankow aus. „Wir haben dort bereits zweimal gewonnen“, sagte Hildebrandt. Bei der Bundestagswahl 1994 gewann Stefan Heym für die PDS mit 4500 Erststimmen mehr als SPD-Mann Wolfgang Thierse. 1998 konnte Petra Pau wiederum das Direktmandat in Pankow mit einem knappen Vorsprung von 278 Erststimmen vor Thierse holen. Bei den letzten Bundestagswahlen 2002 dagegen verlor die Pankower PDS-Kandidatin Sandra Brunner deutlich gegen Thierse, der im Wahlkreis mit fast 45 Prozent der Erststimmen und einem Vorsprung von über 18 Prozentpunkten das Direktmandat gewonnen hatte.

Mit PDS-Direktkandidat Liebich zeichnet sich in Berlins Norden ein spannender Wahlkampf ab, seine Gegner: Thierse für die SPD, Günter Nooke oder Christoph Stölzl für die CDU, Gabi Heise für die FDP und Werner Schulz für die Grünen.

Auf deutliche Distanz wollen die Berliner Sozialisten dagegen zur Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) gehen. „Die Gespräche über mögliche WASG-Kandidaten auf einer PDS-Liste werden auf Bundesebene geführt“, sagte Liebich. Nachdem der PDS-Bundesvorstand am Sonnabend einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt zugestimmt hatte, billigten am Sonntag auch die WASG-Landesvorstände in Kassel das Bündnis. Widerstand dagegen regt sich aber an der Berliner WASG-Basis. Franz Männer vom Bezirksvorstand Friedrichshain-Kreuzberg will keine Gespräche mit der PDS auf Landesebene. Darüber dürfte sich PDS-Landeschef Stefan Liebich freuen: Mit Gegnern von Rot-Rot, wie sie in der WASG mehrheitlich vertreten sind, will Liebich nichts zu tun haben.

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