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Berlins Polizei: Mit dem Krückstock auf Streife?

Die Polizeigewerkschaft befürchtet einen Mangel an Nachwuchskräften bei Berlins Polizei. Einer Prognose zufolge sind 2020 mehr als zwei Drittel der Polizisten älter als 50 Jahre.

Berlin - Nach einem dreijährigen Einstellungsstopp habe es zwar im Herbst 2006 erstmals wieder 300 Neueinstellungen für den mittleren und gehobenen Dienst gegeben, sagte der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft Berlin, Bodo Pfalzgraf. Und auch in diesem Jahr seien Neueinstellungen geplant. Aber schon in wenigen Jahren reichten die Schulabgangszahlen in Berlin und Brandenburg nicht mehr aus, um den Personalbedarf der Polizei zu decken. "Es wird zu einem knallharten Wettbewerb kommen, und dann kommen wir in schwieriges Fahrwasser, wenn der Beruf nicht attraktiver gemacht wird", betonte Pfalzgraf.

Die Berliner Polizei werde immer älter, während die Altersstruktur der Täter gleich bleibe, erklärte Pfalzgraf. Knapp 52 Prozent der Tatverdächtigen seien heute unter 21 Jahre alt. "Das heißt, dass sie in einer körperlich guten Verfassung sind", unterstrich der Gewerkschafter.

Der Altersdurchschnitt der Polizisten ist nach Angaben der Polizeigewerkschaft vom Jahr 2000 mit 38,26 Jahren auf 40,28 Jahre im Jahr 2006 gestiegen. In Britz, Buckow und Rudow beispielsweise seien die Vollzugsbeamten im vergangenen Jahr im Durchschnitt 41,4 Jahre alt gewesen. Eine Prognose für das Jahr 2020 zeige, dass rund 40 Prozent der Polizisten dann 50 Jahre oder älter seien, sagte Pfalzgraf. 68 Prozent seien 40 Jahre oder älter. Daher müsse die Politik jetzt parteiübergreifend handeln, forderte der Gewerkschafter. (tso/ddp)

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