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Berlin: Berlins Straßen werden immer sicherer

Weniger Menschen sterben bei Autounfällen, dafür steigt der Anteil verunglückter Radfahrer und Fußgänger

Nur 77 Verkehrstote registrierte die Polizei im vergangenen Jahr – das ist die zweitniedrigste Zahl seit 1945, wie Polizeipräsident Glietsch gestern bei der Vorstellung der Unfallbilanz 2003 sagte. Nur 2002 hatte es mit 65 noch weniger gegeben. Damit setzt sich ein seit Jahrzehnten zu beobachtender Trend fort. Denn die Autos wurden durch stabilere Fahrgastzellen, Sicherheitsgurte und Airbags immer sicherer. Deshalb trifft es vor allem Fußgänger und Radfahrer, die keine Knautschzone haben. Mittlerweile sind 70 Prozent aller Verkehrstoten zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs gewesen, auch diese Quote ist über die Jahre immer stärker gestiegen. Nur noch 15 Prozent der Verkehrsopfer starben in einem Auto.

Polizeipräsident Glietsch kündigte an, Raser in diesem Jahr stärker als bislang zu überwachen. Dabei ist im Jahr 2003 die Zahl der Tempokontrollen stark zurückgegangen. Die Zahl der Einsätze sank von 23 200 auf 20 400. Die Zahl der Autos, die in den Laserstrahl eines Tempomessgerätes gerieten, sank ebenso deutlich von 10,1 Millionen auf 8,8 Millionen. Ein Grund ist, dass die Polizei im Vorjahr einen ihrer 18 Radarwagen ausmustern musste. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Sünder bei der Rotlichtüberwachung. Denn im Januar 2003 ist mit der Ecke Petersburger / Straßmannstraße eine 14. Kreuzung mit einer fest installierten Blitzanlage ausgestattet worden. Weitere Geräte wird es in diesem Jahr nicht geben, bedauert die Polizei, denn es sei kein Geld dafür da. Nach Angaben des Leiters der Verkehrspolizei, Wolfgang Klang, würden sich die Kosten eines derartigen Gerätes jedoch durch die eingenommenen Bußgelder schnell amortisieren.

Ebenfalls im Visier der Polizei sind junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren. Denn sie fallen überproportional häufig als Unfallverursacher auf. In Berlin waren sie im Vorjahr schuld an gut 14 Prozent der 128 000 von der Polizei aufgenommenen Unfälle. Ebenso stark sollen Radfahrer kontrolliert werden, die 3,6 Prozent aller Unfälle verschuldeten. Offensichtlich halten sich Berliner Radler weniger an die Regeln als anderswo. Denn in anderen deutschen Großstädten lägen Fußgänger oder Motorradfahrer auf dem dritten Platz der Unfallverursacher, sagte Klang. In Berlin sind es die Radfahrer – nach Lastwagen (13,5 Prozent) und Pkw (73,4 Prozent). Hauptunfallursachen waren Alkohol, zu hohes Tempo, Missachtung der Vorfahrt und von Ampeln sowie Fehler beim Abbiegen.

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