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Bernauer Straße: Mauerreste werden konserviert

Zwei erhaltene Abschnitte der Berliner Mauer an der Bernauer Straße werden ab dieser Woche konserviert.

Zwei erhaltene Abschnitte der Berliner Mauer an der Bernauer Straße werden ab dieser Woche konserviert. Zum Auftakt sichere ein Team von Spezialisten zehn Tage lang einen 170 Meter langen Abschnitt der ehemaligen Grenzmauer mit Bodenankern gegen das Umkippen, sagte der Chefplaner der Gedenkstätte Berliner Mauer, Günter Schlusche, am Montag. „Die Arbeiten sollen noch vor dem 13. August abgeschlossen sein“, betonte er. An diesem Tag jährt sich zum 50. Mal der Beginn des Mauerbaus.

Schlusche zufolge gab es ab 1961 bis zum Mauerfall im November 1989 insgesamt vier verschiedene Generationen der Berliner Mauer. Sie bestand immer aus mehreren Abschnitten – unter anderem ein Todesstreifen, Wege für die Grenzposten, Signal- und Lichtzäune sowie hohe Mauern an der eigentlichen Grenze und im Hinterland. Hinzu kamen Wachtürme in bestimmten Abständen. Bis auf wenige Ausnahmen wurde die Mauer rund um West-Berlin seit 1990 abgerissen. Zusammenhängend erhalten sind nur die East-Side-Gallery nahe des Ostbahnhofs an der Spree in Friedrichshain und Mauerabschnitte am Martin-Gropius-Bau sowie an der Bernauer Straße. Die East-Side-Gallery wurde vor wenigen Jahren komplett saniert. Der Mauerbeton wurde dabei zumeist vollständig entfernt und neu aufgetragen.

Ab Monatsmitte werden den Angaben der Fachleute zufolge die sogenannte Hinterlandmauer und ein ehemaliger „Hinterlandsicherungszaun“ an der Bernauer Straße konserviert. Diese Mauerabschnitte befanden sich teilweise meterweit von der eigentlichen Landesgrenze entfernt. Sie bildeten die erste Barriere im DDR-Staatsgebiet. Die Konservierung gestaltet sich aufwendiger, weil dort stützende Elemente angebracht werden müssten, sagte Schlusche. Diese Arbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Weder an der Hinterlandmauer noch an der eigentlichen Grenzmauer müssten jedoch Betonarbeiten ausgeführt werden, sagte Schlusche. Nur in wenigen Einzelfällen erfolge die Sanierung von Löchern. „Wir müssen viel weniger machen, als noch vor zwei Jahren angenommen.“ Damals war ein „Stresstest“ für die historischen Überbleibsel der Mauer vereinbart worden. In Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus prüften Fachleute vor allem deren Standfestigkeit. Auch eine Expertentagung wurde einberufen. Die Gesamtkosten für die Arbeiten an den Mauerresten betragen 270 000 Euro. Torsten Hilscher/dapd

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