zum Hauptinhalt

Berlin: Besitzverhältnisse noch ungeklärt

Zwischen der Berliner Domgemeinde und der Evangelischen Kirche der Union (EKU) gibt es Meinungsverschiedenheiten über die Besitzverhältnisse des Berliner Doms. Hintergrund sind laut Jürgen Rhode, Vizepräsident der EKU, die Bemühungen seiner Kirche, geregelte Verhältnisse in die in mehreren Punkten unklare Domordnung zu bringen.

Zwischen der Berliner Domgemeinde und der Evangelischen Kirche der Union (EKU) gibt es Meinungsverschiedenheiten über die Besitzverhältnisse des Berliner Doms. Hintergrund sind laut Jürgen Rhode, Vizepräsident der EKU, die Bemühungen seiner Kirche, geregelte Verhältnisse in die in mehreren Punkten unklare Domordnung zu bringen. Zwar gehört die Domgemeinde zur Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg (EKiBB). Der für das Gebäude zuständige Domverwaltungsrat wird jedoch von der EKU eingesetzt, der Nachfolgerin der preußischen Landeskirche. Als solche hat die EKU heute die Aufgabe, für theologische und rechtliche Einheit in den Gliedkirchen, die sich bis ins Rheinland erstrecken, zu sorgen. Mit Ausnahme des Berliner Doms sind ihr keine Kirchen selbst unterstellt. Für den Dom beansprucht sie aufgrund der Tradition des Gebäudes die Aufsicht.

Bereits vor einigen Jahren hat sie deshalb beim Kirchenrechtlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Besitzverhältnisse zu klären. Darin wird der Schluss gezogen, dass als Eigentümer eine rechtlich selbständige Kirchenstiftung des öffentlichen Rechts zu verstehen ist, deren Aufsicht aus historischen Gründen der EKU unterstellt ist. Die Ursprünge dieser Stiftung sollen bis in vorreformatorische Zeiten zurückgehen, sodass es keine Unterlagen über einen Stiftungsakt mehr gibt. Nunmehr hat jedoch das Domkirchenkollegium der Gemeinde selbst Ansprüche auf das Gebäude angemeldet und beruft sich dabei auf einen Grundbucheintrag aus den dreißiger Jahren, wonach die "Oberpfarr- und Domkirche" Eigentümerin ist.

Mit der Prüfung des Gutachten sind bereits mehrere Senatsverwaltungen beauftragt worden; bislang gab es noch kein Ergebnis. Jürgen Rhode, Vizepräsident der EKU, hebt jedoch hervor, dass es keinen akuten Konflikt zwischen der EKU und der Domgemeinde gibt: "Wir sind zuversichtlich, in absehbarer Zeit zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen."

apa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false