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Berlin: Besonderes Haus an besonderem Ort

Heute wird am Pariser Platz der Neubau der Akademie der Künste eröffnet

Heute Abend ist es so weit: Der Neubau der Akademie der Künste am Pariser Platz 4 wird um 18 Uhr mit einer Festveranstaltung eröffnet. Bundespräsident Köhler und Bundeskanzler Schröder werden Grußworte sprechen, der amtierende Akademiepräsident Adolf Muschg naturgemäß ohnehin, sein Vorgänger, der ungarische Literaturnobelpreisträger György Konrád ebenfalls und auch dessen Vorgänger Walter Jens, der die Vereinigung der beiden Akademien aus West und Ost vorangetrieben und als Erster den Anspruch auf Rückkehr an den Pariser Platz formuliert hatte. Dass der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit nicht – wie im Programm vorgesehen – als Vertreter des Sitzlandes der Akademie sprechen wird, von dieser Nachricht war Muschg überrascht worden. Der Akademiepräsident hatte es nur aus der Zeitung erfahren und zumindest bis gestern früh keine Absage Wowereits erhalten.

Eine sehr lange Planungs- und Baugeschichte kommt jetzt zu einem glücklichen Ende. 700 Gäste werden heute dabei sein – das ist raumbedingt eine viel zu kleine Zahl, als dass alle Teilnahmewünsche erfüllt werden könnten. Allein die 368 Akademiemitglieder, kämen sie vollzählig und mit Begleitung, würden den Neubau zur Gänze füllen.

Deshalb veranstaltet die Akademie ein viertägiges Abendprogramm vom 22. bis 25. Mai mit Lesungen, Musik, Diskussionen sowie Lustwandeln durch das vielgestaltige Haus. Zwar sind alle Karten bereits vergeben, aber da wohl nicht alle angemeldeten Gäste erscheinen, wird eine Abendkasse eingerichtet (Veranstaltungsbeginn jeweils 19 Uhr, Eintritt 15/12 Euro).

Unbeschränkten Zutritt zum Haus und der für den Publikumsverkehr gedachten Passage hindurch zur Behrenstraße hat die Öffentlichkeit nach einer weiteren internen Veranstaltung dann ab Freitag, den 27. Mai, täglich von 10 bis 22 Uhr.

Das Ausstellungsprogramm im Neubau hat mit dem Projekt „Prolog. Mission of Art“ bereits begonnen. Die erste „große“ Ausstellung wird unter dem Titel „Künstler.Archiv. Neue Werke zu historischen Beständen“ eingerichtet (ab 19. Juni). Das Archiv, im Neubau „integraler Bestandteil der Akademie“, feiert seine Eröffnung gesondert am 6. Juni; der Archiv-Lesesaal wird allerdings erst zum 1. September fertig gestellt sein.

Adolf Muschg hob ausdrücklich hervor, dass sich die Akademie der Künste nicht in Konkurrenz zu anderen Kulturveranstaltern sehe. Sie habe zwei besondere Aufgaben, zum einen die Berufung von und Arbeit mit Mitgliedern, zum anderen den „Beratungsauftrag“. Die Akademie sei „eine Einrichtung der Bürger dieses Landes“, ihr Beratungsauftrag ein „kosmopolitischer.“ Die Akademie wolle „Themen erkennen, die sich niemand sonst leisten kann anzumelden“.

Drei „Formate“ werde die Akademie künftig anbieten: ein „Veranstaltungs-, Vortrags- und Symposienprogramm, das die Sektionen“ – wie die bisherigen Abteilungen nunmehr heißen – „autonom betreiben“. Zum Zweiten das „Forum“ als Angebot, am Pariser Platz mit den Verantwortlichen von Politik und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen. Und schließlich der „Schwerpunkt“ für übergreifende Themen der Gegenwart.

Doch zunächst einmal geht es um das neue Haus: Es sei, so Muschg, „ein Instrument, auf dem wir spielen lernen müssen“.

Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Tel. 200 57-1700. Weiteres: www.adk.de

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