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Berlin: Betrugsfall: Zahnärzte zahlen Bußgeld

In dem Betrugsfall um die Mülheimer Firma Globudent, in den auch Berliner Zahnärzte verwickelt sein sollen, liegen die ersten Prüfergebnisse der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) in Berlin vor. Wie berichtet, soll Globudent in Zusammenarbeit mit Zahnärzten billigen Zahnersatz aus der Türkei und Asien zu den mehrfach höheren deutschen Preisen abgerechnet haben.

In dem Betrugsfall um die Mülheimer Firma Globudent, in den auch Berliner Zahnärzte verwickelt sein sollen, liegen die ersten Prüfergebnisse der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) in Berlin vor. Wie berichtet, soll Globudent in Zusammenarbeit mit Zahnärzten billigen Zahnersatz aus der Türkei und Asien zu den mehrfach höheren deutschen Preisen abgerechnet haben. Insgesamt habe die Staatsanwaltschaft seit 2002 auch gegen 42 Berliner Praxen ermittelt, teilte die KZV gestern auf einer Pressekonferenz mit. Davon seien 18 Verfahren eingestellt worden – sieben wegen bewiesener Unschuld, elf gegen Zahlung einer Geldbuße. Der Schaden liege zwischen einigen hundert und 10 000 Euro pro Arzt, sagte KZVChef Jörg-Peter Husemann.

Aber nicht wegen dieses Skandals haben Berlins Zahntechniker derzeit wenig zu tun. Seit Januar gilt eine neue Regelung für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen bei Zahnersatz. Trugen diese bis dato nur bestimmte Therapien – zum Beispiel eine Metallbrücke, aber nicht deren zahnfarbene Verblendung –, so zahlen sie seit dem 1. Januar einen am Befund – also zum Beispiel: Zahnlücke – orientierten Festzuschuss. Doch dies habe zu einer massiven Verunsicherung der Patienten geführt, heißt es von der KZV. Ließen sich im Januar 2004 noch 36 500 Patienten einen Zahnersatz herstellen, so waren es ein Jahr später nur noch rund 18 000. Doch seit April 2005 zeichne sich eine Normalisierung ab. I.B.

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