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Berlin: Bezahlt und trotzdem gemahnt Praxisgebühr wurde doppelt eingetrieben

Über 8700 Berliner hatten Anfang des Monats eine Mahnung zur Zahlung der Praxisgebühr in ihrem Briefkasten – obwohl sie die zehn Euro bereits im ersten Quartal bezahlt haben. Grund für die unnötigen Mahnungen sind nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) falsche Daten der VivantesKrankenhäuser.

Über 8700 Berliner hatten Anfang des Monats eine Mahnung zur Zahlung der Praxisgebühr in ihrem Briefkasten – obwohl sie die zehn Euro bereits im ersten Quartal bezahlt haben. Grund für die unnötigen Mahnungen sind nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) falsche Daten der VivantesKrankenhäuser.

Der Berliner Krankenhaus-Konzern hatte der KV 16 800 angeblich säumige Zahler aus den Erste-Hilfe-Stellen seiner Häuser übermittelt. Die für das Mahnverfahren zuständige KV schickte Mahnungen. Was die Kassenärzte nicht wussten: Mehr als die Hälfte der Patienten – genau 8731 – hatten längst gezahlt. „Bei den Betroffenen führte das verständlicherweise zu großem Unmut“, sagte KV-Chef Manfred Richter-Reichheim. Vivantes-Sprecherin Fina Geschonneck sagte, wegen eines Software-Fehlers sei es zu Problemen bei der Übermittlung der säumigen Zahler gekommen. Nach Beschwerden von Patienten habe man den Fehler in den letzten Tagen entdeckt und gestern behoben. Nach eigenen Angaben entstand der KV durch den zusätzlichen Verwaltungsaufwand ein Schaden von über 30 000 Euro. „Wir erwarten, dass Vivantes dafür aufkommt“, sagte KV-Sprecherin Annette Kurth dem Tagesspiegel. Vivantes lehnt das als „völlig überzogen“ ab.

CDU und Grüne forderten Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) auf, im Aufsichtsrat des landeseigenen Gesundheits-Konzerns dafür zu sorgen, dass die Zahlen in Zukunft stimmen. CDU-Gesundheitsexperte Mario Czaja: „Das Geld fehlt sonst bei den Versicherten“. SB

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