zum Hauptinhalt
Glanzvolle Kulisse. Der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg. Den Ansturm an Sonnabenden wollte der Veranstalter mit Eintrittsgeld bremsen.

© Cay Dobberke

Berlin-Charlottenburg: Samstags wieder freier Eintritt auf dem Charlottenburger Weihnachtsmarkt

Auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg ist der Eintritt samstags wieder gratis. 2015 könnte sich das aber ändern.

Dieses Jahr wird sonnabends ab 16.30 Uhr kein Eintrittsgeld mehr beim Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg verlangt, bestätigte jetzt der Veranstalter Tommy Erbe. Das Bezirksamt und das Verwaltungsgericht hatten die Gebühr verboten, weil der Markt eine öffentliche Grünfläche nutze, die frei zugänglich bleiben müsse. Erbe erwägt für 2015 aber einen neuen Vorstoß.

Es gehe allein darum, den Andrang zu steuern und zu „entzerren“. Leider glaubten nun viele Besucher irrtümlich, der Eintrittspreis sei an jedem Tag geplant gewesen.

„Es gab viele Beschwerden über das Gedränge“

Über starkes Gedränge ab dem späten Samstagnachmittag hätten sich im Vorjahr viele Besucher beschwert, aber auch Händler, weil Kunden „oft nicht mehr an die Stände herankamen“. Die Polizei habe 2013 gewarnt, der Markt müsse in Spitzenzeiten notfalls aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Die letzten Besucherzählungen stammen aus dem Jahr 2012, hochgerechnet kamen damals in fünf Wochen insgesamt etwa 800 000 bis eine Million Gäste.

Wer hatte die Idee, samstags Eintritt zu verlangen?

„Ich bin nicht derjenige, der den Eintritt fordert“, sagte Erbe. Ursprünglich stamme der Vorschlag aus der Bezirksverwaltung. Mitarbeiter des Ordnungsamts und des Grünflächenamts hätten die Idee bei einem Vorbereitungstreffen geäußert – der zuständige Baustadtrat Marc Schulte (SPD) widerspricht dieser Darstellung allerdings.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, der die Marktfläche gehört, hatte keine Einwände gegen ein Eintrittsgeld. Das bestätigte am Sonnabend der Referatsleiter für Vermietungen, Dirk Ueberhorst. Laut Erbe war auch die Industrie- und Handelskammer einverstanden. „Es sollte ohnehin nur ein Test sein.“

Die ersten Einnahmen betrugen 15 000 bis 20 000 Euro

Am ersten Adventssamstag habe man durch die Gebühr (3, ermäßigt 1 Euro, für Kinder frei) etwa 15 000 bis 20 000 Euro eingenommen. Wegen hoher Kosten für 40 zusätzliche Mitarbeiter, den Kauf von Kassen und den Ticketdruck bleibe davon aber fast nichts übrig. Im Übrigen sei die Marktfläche nur pro forma eine geschützte Grünfläche, findet der Marktveranstalter, es gebe dort doch mehr Pflastersteine als Vegetation.

Ein veränderter Antrag soll die Gebühr 2015 ermöglichen

Im kommenden Jahr sei das Eintrittsgeld zu bestimmten Zeiten rechtlich möglich, wenn man die Veranstaltung als „Spezialmarkt“ anmelde statt wie bisher als „Jahrmarkt“.

So einfach sei es aber nicht, erwiderte Stadtrat Schulte auf Nachfrage: „Ein neuer Antrag heißt nicht, dass wir den dann auch genehmigen müssen.“

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false