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Werber für die neue Marke: Frank Bielka, Alice Ströver und PR-Chef Erik Günther (v.l.n.r.).

© Cay Dobberke

Berliner Kulturverein: Freie Volksbühne heißt jetzt „Kulturvolk“

Seit 127 Jahren kommen Kulturfreunde über den Verein Freie Volksbühne Berlin an billige Eintrittskarten. Nun will die Besucherorganisation neu durchstarten.

Wenn Berliner den Namen „Freie Volksbühne“ hören, denken sie meistens an die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Die Leiter der ältesten Besucherorganisation der Stadt, des gemeinnützigen Vereins Freie Volksbühne Berlin, wollen das nicht länger hinnehmen. „Die Verwechslungsgefahr war extrem groß“, sagt Geschäftsführerin Alice Ströver. 127 Jahre nach seiner Gründung präsentiert sich der Verein deshalb seit Mittwoch unter dem neuen Markennamen „Kulturvolk. Das Publikum“.

Tatsächlich ist der Gedanke an die Bühne am Rosa-Luxemburg-Platz naheliegend, denn sie war einst das erste eigene Theater der aus der Arbeiterbewegung heraus entstandenen Organisation. Das Ziel lautet bis heute, auch Niedrigverdienern mit verbilligten Karten den Zugang zum Kulturleben zu ermöglichen. Von 1963 bis 1999 war das heutige Haus der Berliner Festspiele an der Wilmersdorfer Schaperstraße die Spielstätte der Freien Volksbühne. Inzwischen betreibt man kein Theater mehr.

Der Name „Kulturvolk“ knüpft an das historische Motto der deutschen Volksbühnenbewegung an: „Die Kunst dem Volke“.

Besucherorganisationen haben ein angestaubtes Image

Der Verein habe sich „grundlegend modernisiert“, wie auch die neue Webseite www.kulturvolk.de zeige, sagte der Vorsitzende Frank Bielka. So sollen Tickets oft bis zum Veranstaltungstag erhältlich sein. Für den Jahresbeitrag von 36 Euro erhalten derzeit 6200 Mitglieder bis zu 40 Prozent Ermäßigung auf den Eintrittspreis bei jährlich etwa 11 000 Kulturveranstaltungen aller Art in Berlin und Brandenburg. Hinzu kommen Gesprächsrunden und kleine Veranstaltungen im Vereinshaus an der Wilmersdorfer Ruhrstraße, Ausflüge und ein gedrucktes Monatsmagazin. Um mehr Mitglieder zu gewinnen, wollen Ströver und Bielka vor allem „das verstaubte Image der Besucherorganisationen loswerden“.

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