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Das Standesamt befindet sich im Rathaus Spandau – gleich hinter der Brücke links im Bild.

© André Görke

„Fassungslos über diesen beispiellosen Übergriff“: Schausteller besetzen Stadtratsbüro im Rathaus Spandau

Tumulte durch Rummel-Veranstalter: Eine große Menschenmenge zieht durch das Rathaus Spandau und dringt ins Büro des Stadtrats ein. Die Folge: Polizeieinsatz, Ängste, Hausverbote.

Es ist ein Tiefpunkt in der Rathaus-Historie von Spandau: Im wichtigsten Haus des Berliner 250.000-Leute-Bezirks ist es am Freitag zu einem Polizeieinsatz gekommen, dessen Folgen noch immer nicht absehbar sind. Eine große Menge aufgebrachter Schausteller („etwa 50 bis 80 Personen“) war ohne Termin ins Büro von Stadtrat Thorsten Schatz (CDU) marschiert und soll die Räume eine Stunde lang besetzt haben. Nicht nur im Rathaus löste die Protestform Entsetzen aus.

„Das Bezirksamt Spandau ist fassungslos über diesen beispiellosen Übergriff“, sagte Spandaus Bürgermeister Frank Bewig (CDU) nach einer Sondersitzung am Montag dem Spandau-Newsletter des Tagesspiegels, in dem die Tumulte im Rathaus großes Thema sein werden.

Unter anderem geht es im Newsletter um den Wachschutz, um Rohrzangen, um Drohungen und um Rathaus-Mitarbeiter, die gegen ihren Willen gefilmt und fotografiert wurden. „Ich habe schon viele Demonstrationen erlebt“, sagte Bewig, „aber hier wurden gleich mehrere rote Linien überschritten.“

In einer öffentlichen Erklärung teilte der Bürgermeister mit: „Es ist legitim, Rechtsmittel gegen Bescheide einzulegen oder auch im Rahmen des Demonstrationsrechtes zum Beispiel vor dem Rathaus seinen Unmut auszudrücken. Sich aber Zutritt zu Amtsräumen zu verschaffen und dort Mitarbeitende unter Druck zu setzen, überschreitet mehrere Grenzen, was wir nicht hinnehmen werden.“

Das Bezirksamt hat Strafanzeige gestellt. Die Polizei berät das Rathaus aktuell in Sicherheitsfragen. Mehrere Menschen erhalten in den kommenden Tagen Hausverbot im Rathaus – auch der Gesprächspartner im Spandau-Newsletter: Berlins Rummelkönig Thilo-Harry Wollenschlaeger.

Der sagte im Interview mit dem Spandau-Newsletter: „Es war kein Sturm auf das Rathaus, es war ganz kultiviert.“ Und: „Es war kein Mob mit Waffen, es waren Familien mit Plüschtieren.“ Aber: „Die Nerven liegen blank.“

Im Mittelpunkt steht ein Rummel auf einer Brache zwischen Rathausturm, Arcaden und Havelufer. Mehrere Anwohner hatten sich letztes Jahr über die Lautstärke auf der sogenannten Postbrache beschwert.

Im Interview mit dem neuen Spandau-Newsletter des Tagesspiegels schildert der Unternehmer seine Sicht, spricht über Lärm-Auflagen, über leise Geisterbahnen, über politische Gespräche unter Polizeischutz, ob er sich als Donald Trump von Spandau sieht, ob er sein CDU-Parteibuch zurückgibt – und er macht ein Friedensangebot.

Lesen Sie mehr im neuen Spandau-Newsletter über den einmaligen Vorgang im Rathaus. Der Spandau-Newsletter erscheint dienstags und ist erhältlich unter tagesspiegel.de/bezirke. Hier einige der Themen im Überblick.

  • Mehr als 50 Schausteller marschieren wütend ins Rathaus - Folge: Polizeieinsatz, Ängste, Stadtrat verschanzt sich: „So etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagt Bürgermeister im Newsletter-Interview und spricht Hausverbote aus
  • „Das war kein Sturm aufs Rathaus“, sagt jetzt der Chef der Berliner Schausteller im Newsletter-Interview, spricht über den Auslöser der Tumulte, Lärmklagen, Vergleiche mit Donald Trump und sein Friedensangebot
  • Rummel-Protest im Rathaus: Anwohner wehren sich gegen Lärm durch Schausteller, FDP sieht hingegen den Stadtrat als Schuldigen
  • Neuer Chef des Bezirkssportbund stellt sich im Newsletter vor und spricht über Olympia 2036 in Spandau und Krach auf der Havel
  • Livestream, Wilhelmplatz vorm Barfly, Dienstwagen-Rätsel, Dunkelheit bei den Spandauer Kickers: Viele Newsletter-Themen in der neuen BVV
  • „Zweite BVG-Fähre soll doch kommen“: Viele News im Newsletter von der CDU-Kommandobrücke im Abgeordnetenhaus zu ÖPNV-Booten auf Wannsee
  • Wasserstaxis in die Wasserstadt sollen kommen: News im Newsletter zur ÖPNV-Idee auf der Oberhavel- und auf der Unterhavel
  • Regenflut in der Kurpromenade: Kladows längste Baustelle beginnt
  • Viele Termine im Newsletter: Ehrenamtsfest in der Altstadt, Gottesdienst-Tipp aus Kladow, Second-Hand-Modenschau in der Klosterstraße, Auftakt der Weihnachtsmarktsaison...

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