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Zweiohrküken waren zwar nicht im Gehege, aber Til Schweiger ist so tierlieb, dass er sich über das leere Tiergehege im Viktoriapark aufregt und Geld spenden will.

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Protest nach Aus für Gehege in Berlin-Kreuzberg: Til Schweiger will Tiere retten

Seit fast 100 Jahren konnten Großstädter zu Fuße des Kreuzbergs Tiere betrachten. Doch das Bezirksamt schickte sie weg, kein Geld. Das ärgert auch Schauspieler Til Schweiger. Jetzt werden Unterschriften gesammelt.

Im Bauamt Friedrichshain-Kreuzberg kamen die Mitarbeiter am Donnerstag zu gar nichts. So viele Anrufe mussten sie entgegenehmen, teilweise mit üblen Beschimpfungen. Und das alles, weil der Bezirk vier Ziegen, viele Meerschweinchen und Kaninchen sowie einiges Federvieh in eine Einrichtung nach Marzahn abgegeben hat – und das Tiergehege schloss. Doch nicht nur unzählige Anwohner erbosten sich darüber, dass das Tiergehege im Kreuzberger Viktoriapark an der Kreuzbergstraße rechterhand des Wasserfalls am Donnerstag plötzlich verwaist war. Auch Til Schweiger regt sich darüber auf. Der Sm Bauamt Friedrichshain-Kreuzberg kamen die Mitarbeiter am Donnerstag zu gar nichts. So viele Anrufe mussten sie entgegenehmen, teilweise mit üblen Beschimpfungen. Und das alles, weil der Bezirk vier Ziegen, viele Meerschweinchen und Kaninchen sowie einiges Federvieh in eine Einrichtung nach Marzahn abgegeben hat – und das Tiergehege schloss. Doch nicht nur unzählige Anwohner erbosten sich darüber, dass das Tiergehege im Kreuzberger Viktoriapark an der Kreuzbergstraße rechterhand des Wasserfalls am Donnerstag plötzlich verwaist war. Auch Til Schweiger regt sich darüber auf. Der Schauspieler sei oft mit seinen Kindern dort gewesen, sagte er am Freitag dem Radiosender Berliner Rundfunk 91,4. Er habe um die Ecke eine Wohnung, so der Sender.

Til Schweiger.
Til Schweiger.

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Schweiger sagte in dem Interview, dass der Tierpark zum Viktoriapark gehöre. Er sei bereit „pro Jahr 1000 Euro und einmalig 5000 Euro spenden“. Auch eine Bürgerinitiative will der Schauspieler unterstützen.

100 000 Euro jedes Jahr

Doch so leicht sei das nicht, teilte der Bezirk am Freitag Schweigers Produktionsfirma mit. Die Tiere müssten von zwei Pflegern betreut werden. Das koste jedes Jahr rund 100 000 Euro, darin sind 15 000 Euro für Futter, Tierarzt und Strom enthalten. Der Bezirk, dem das Gelände gehört, stellte es zuletzt per Vertrag einem freien Träger zur Verfügung, der übers Jobcenter Tierpfleger beschäftigen konnte. Davor hat laut Bezirksamt vor rund zehn Jahren eine Elterninitiative mit viel Engagement versucht, alles selbst zu betreiben – aber dann zogen einige von ihnen weg, die Kinder wurden groß – und die Tiere vergessen. Im Kinderbauernhof Görlitzer Park kommt man aber offenbar mit weniger Pflegern auch gut hin.

Eltern sammeln Unterschriften

Nun will eine neuerliche Elterninitiative am Sonntag um 13 Uhr am Gehege nahe dem Restaurant Tomasa Unterschriften sammeln. Der Bezirk prüft, auf den Felsen Buntmetallskulpturen auszustellen – weil die wegen der Zäune nicht so leicht wie an anderen Orten gestohlen werden könnten. Aber wenn nun etwa ein Futtermittelhersteller oder ein TV-Tiersender samt freiem Träger käme und etwa für zehn Jahre alles garantiere, würde man auch Sponsorenschildchen genehmigen. Fast 100 Jahre gab es dort ein Gehege, früher gar mit Fasanerie und Ententeich.

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