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Die Hasenheide ist sehr beliebt bei Anwohner:innen – und leidet unter der starken Nutzung.

© Kitty Kleist-Heinrich/TSP

Maßnahmen für mehr Klimaresilienz: Umbau der Berliner Hasenheide beginnt

Der Neuköllner Volkspark soll fit für die Auswirkungen des Klimawandels gemacht werden. Dazu sollen etwa neue Bäume gepflanzt und mit Bodentypen experimentiert werden.

Am Donnerstag startet der Umbau der Hasenheide in Berlin-Neukölln. Mit dem Projekt „Klimaresiliente Hasenheide“ soll der beliebte Volkspark fit für den Klimawandel werden. Insgesamt fünf Millionen Euro aus Bezirks- und Bundesmitteln investiert das Bezirksamt über die kommenden drei Jahre in das Projekt. Nach einer Planungsphase starten nun die ersten sichtbaren Arbeiten.

Im ersten Bauabschnitt werden in einem Teil der Hasenheide verschiedene Maßnahmen erprobt. Dazu sollen insgesamt 32 Bäume gepflanzt werden. Auf einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern werden Magerrasen, Kräuterrasen und eine Gründüngung ausgesät. Getestet werden neben verschiedenen Saatgutmischungen auch unterschiedliche Typen von Pflanzgruben für die Bäume sowie verschiedene Zäune. Die eigentlichen umfangreichen Umbauarbeiten sollen laut Bezirksamt dann im Herbst starten.

Teil dieser ersten Bauphase ist auch ein Langzeitexperiment: So sollen mehrere Bäume mit Sonden versehen werden, die die Bodenfeuchtigkeit messen. Parallel wird das Baumwachstum beobachtet. Die daraus gewonnenen Daten sollen zeigen, welche Pflanzsubstrate am besten geeignet sind.

Die Hasenheide hat seit einigen Jahren stark mit der Trockenheit zu kämpfen. Laut Bezirksamt mussten zuletzt zehn Prozent der Bäume vorzeitig wegen Dürre- und Sturmschäden gefällt werden. Dazu kommt, dass die Grünanlage durch die vielen Menschen stark belastet ist. „Der Boden ist teilweise so verdichtet, dass er de facto versiegelt ist. Wasser verdunstet, anstatt zu versickern“, kommentierte der zuständige Stadtrat Jochen Biedermann (Grüne) die Zustände vor einiger Zeit.

Dahinter stecken nicht nur illegale Partys, sondern auch die vielen Besucher:innen, die sich an warmen Tagen im Park aufhalten. Auch die bis zum vergangenen Jahr stattfindenden Maientage haben demnach zu weiteren Schäden an Boden und Grünflächen gesorgt. Daher sollen sie, wenn überhaupt, nur noch an Ausweichstandorten stattfinden. Zu der Frage, ob es in diesem Jahr ein Volksfest geben wird, sind bislang keine Informationen bekannt.

Das Projekt „Klimaresiliente Hasenheide“ läuft bis Ende 2025. Als Teil der weiteren Maßnahmen soll etwa die Wasserversorgung des Parks verbessert werden – dazu gibt es unter anderem Überlegungen, Wasser aus den Schwimmbecken des angrenzenden Columbiabades oder dem Regenrückhaltebecken des ehemaligen Flughafen Tempelhofes zu nutzen. Es sollen rund 650 neue Bäume und zusätzliche Sträucher gepflanzt, die Grünflächen neu besät und auch neue Bänke für die Besucher:innen aufgestellt werden.

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